"Ich wollte nicht mehr leben": Shia LaBeouf spricht über seinen neu gefundenen Glauben an Gott

Fand dank seines neu entdeckten Glaubens zu Gott aus einer existenziellen Krise: Schauspieler Shia LaBeouf. (Bild: Rich Fury/Getty Images)
Fand dank seines neu entdeckten Glaubens zu Gott aus einer existenziellen Krise: Schauspieler Shia LaBeouf. (Bild: Rich Fury/Getty Images)

In einem neuen Kinofilm spielt Shia LaBeouf den legendären katholischen Priester Padre Pio. Durch die Vorbereitung auf die Rolle fand der als exzentrisch geltende Schauspieler zum Glauben und aus einer existenziellen Krise heraus. Das erzählte er nun in einem YouTube-Interview.

In den letzten Jahren machte "Transformers"-Star Shia LaBeouf hauptsächlich durch sein Privatleben Schlagzeilen: Der 36-jährige Schauspieler wurde mehrfach wegen Alkoholmissbrauchs und öffentlichen Gewaltausbrüchen festgenommen. 2020 beschuldigte ihn seine Ex-Freundin, die Sängerin FKA twigs, dass er sie sexuell und emotional missbraucht habe, der Prozess soll im April 2023 beginnen.

Trotz der Vorwürfe ist LaBeouf immer noch als Schauspieler gefragt: Beim Filmfestival in Venedig, das am 2. September startet, feiert "Padre Pio" Premiere, im Biopic von Regisseur Abel Ferrara ("Bad Lieutenant") spielt er die Hauptrolle, den legendären italienischen Franziskaner-Priester Francesco Forgione (1887 bis 1968), besser bekannt als Padre Pio. In der Vorbereitung auf den Film habe er zum Glauben gefunden, offenbarte LaBeouf nun in einem YouTube-Interview mit dem katholischen Bischof Robert Barron.

"Mein Leben war die Hölle. Ich habe viele Menschen verletzt."

In dem über 80-minütigen Gespräch zeigt sich der Schauspieler reumütig in Bezug auf seine Vergangenheit: "Mein Leben war die Hölle. Ich habe viele Menschen verletzt. Damals hatte ich keinen Kontakt mehr zu Menschen, nicht zu meinem Manager, nicht einmal zu meiner Mutter. Ich wollte nicht mehr leben. Ich fühlte Scham wie nie zuvor in meinem Leben. In der Art, dass man kaum noch atmen kann. Ich wusste nicht, wohin mit mir."

Die Vorbereitung auf die Rolle des Priesters, der 2002 heiliggesprochen wurde, habe ihm neuen Halt gegeben, erklärt LaBeouf, er habe ein Kloster besucht und dort zum ersten Mal etwas über das Evangelium und den katholischen Glauben gelernt. Diese Erfahrung habe ihn aus seiner tiefen Krise geholt, erzählt der Schauspieler.

Shia LaBeouf: Krise war notwendig, um Gott zu finden

Früher sei er überzeugter Atheist gewesen: "Ich habe gerne gläubige Menschen angegriffen, dann fühlte ich mich erhaben", sagt LaBeouf. Im Kloster habe er sich dann aber ernsthaft mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt und viel gelernt: "Wenn ich früher an Jesus dachte, sah ich immer eher so etwas wie einen Buddhisten vor mir, sehr weich und zerbrechlich. Das passte nie zu meinem Bild von Männlichkeit."

Er habe zudem verstanden, dass die Botschaft des neuen Testaments sei, alles loszulassen: "Als ich das verstand, war ich total ergriffen. Ich hatte bisher an meinem Leben festgehalten und versucht, mir etwas aufzubauen. Doch das Evangelium sagte mir: Lass das einfach alles los."

Dies sei ihm aber immer schwergefallen, erst "als mein Leben komplett in die Brüche ging, gab ich alles auf, ich wollte nicht mehr leben. Das war aber notwendig, um Gott zu finden." Die Zeit im Kloster habe er sehr genossen, es sei "sehr persönlich" geworden und nicht mehr nur um die Vorbereitung eines Films gegangen. LaBeouf erlernte nach eigener Aussage auch das Beten und erkannte: "Wenn andere Menschen, die noch schlimmer gesündigt hatten als ich, Christus finden konnten, dann gibt mir das Hoffnung für mich selbst."