Warum Xi Jinping in China über Annalena Baerbock empört ist...

Warum Xi Jinping in China über Annalena Baerbock empört ist...

Noch immer sorgt eine Aussage der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock vom 14. September für Empörung bei den Regierenden in China. Die Botschafterin Deutschlands in China wurde einbestellt.

Während ihrer Texas-Reise hatte sie in einem Interview des US-Fernsehsenders Fox News zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesagt: «Wenn Putin diesen Krieg gewinnen würde, was wäre das ein Zeichen für andere Diktatoren auf der Welt, wie Xi, wie den chinesischen Präsidenten? Deshalb muss die Ukraine diesen Krieg gewinnen. Freiheit und Demokratie müssen gewinnen.»

Doch auf den Protest aus China reagierte die deutsche Außenministerin gelassen. Auf die Frage, ob sie schon ein offizieller Protest aus Peking erreicht habe und wie sie reagieren werde, antwortete die Grünen-Politikerin am Montag am Rande der UN-Generalversammlung in New York: «Ich habe das zur Kenntnis genommen.»

Auch auf Nachfrage wollte sich Baerbock nichts weiter dazu sagen.

China spricht von "politischer Provokation"

China hatte Baerbocks Charakterisierung von Xi als Diktator als politische Provokation zurückgewiesen. «Die Äußerungen der deutschen Seite sind extrem absurd, verletzen Chinas politische Würde ernsthaft und sind eine offene politische Provokation», sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, am Montag in Peking. China widerspreche dem, was die deutsche Seite gesagt habe, und habe sich über diplomatische Kanäle deswegen an Deutschland gewandt.

"Politisches Porzellan"

Kritik kam auch von der Linken-Politikerin Sevim Dagdelen, die meinte, Baerbock zerschlage diplomatische Porzellan.

Auch US-Präsident Joe Biden hatte Xi Jinping in der Vergangenheit als «Diktator» bezeichnet, zuletzt im Juni. Die Führung in Peking reagierte darauf ebenfalls verärgert und sprach von einer Provokation.