Yamaha: Neustart mit Bartolini

Yamaha: Neustart mit Bartolini
Yamaha: Neustart mit Bartolini

Nach mehreren enttäuschenden Saisons hat Yamaha mit der Verpflichtung von Max Bartolini, dem ehemaligen Ducati-Ingenieur, ein klares Zeichen gesetzt. Bartolini, der bis vor kurzem noch die zweite Führungskraft bei Ducati war, wechselte in einer Bewegung, die Gigi Dall‘Igna sichtlich verärgerte, zu Yamaha. Dort steht er nun vor der Herausforderung, die Marke mit den Stimmgabeln wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Europäische Arbeitsweise als Schlüssel zum Erfolg

In den letzten fünf Jahren haben die europäischen Hersteller in Sachen Entwicklung deutlich die Nase vorn gehabt, während die asiatischen Giganten Yamaha und Honda ins Hintertreffen geraten sind. Bartolini, der nun als technischer Direktor der Betriebsabteilung fungiert, genießt vollstes Vertrauen und hat sogar die Freiheit, die Grundlagen der M1-Entwicklung zu überdenken.

Seine Arbeitsweise hat laut Fabio Quartararo, dem französischen Champion, einen großen Einfluss: „Bei Yamaha hat sich vor allem verbessert, dass wir nun einen Ingenieur haben, der viel Erfahrung mitbringt und der Marke neues Vertrauen eingehaucht hat“, erklärte Quartararo in einem Interview mit AS.

Keine Ausreden mehr: Schnelle Entwicklung als Ziel

Bartolini selbst betonte gegenüber Speedweek die Notwendigkeit eines schnelleren Entwicklungstempos. „Die Distanz zu Japan ist vorhanden, aber das ist kein Grund, sich nicht schnell zu entwickeln. Die Verkürzung dieser Distanz ist einfacher als gedacht“, so Bartolini. Er hat die Arbeitsweise in Iwata revolutioniert, was bis vor kurzem noch undenkbar gewesen wäre.

Die Japaner haben sogar eingewilligt, ihre Arbeitsmethoden zu ändern, um wieder an die Spitze zu gelangen. „Früher gab es pro Saison eine technische Spezifikation und eine Entwicklungsphase. Abgesehen davon wurde prinzipiell nichts geändert“, erklärt Bartolini.

Entwicklung der M1 nun teilweise in Europa

Ein weiterer Vorteil für Yamaha ist, dass Teile der M1 nun in Europa entwickelt werden. „Die Basis wird in der Rennabteilung in Japan geschaffen, aber das Team ist in Italien stationiert, und eine meiner Aufgaben ist es, die beiden technischen Abteilungen ständig miteinander zu verbinden“, erläutert Bartolini.

Diese neue Strategie scheint bereits erste Früchte zu tragen, wie die jüngsten Tests in Mugello zeigen. "Der Test in Mugello war sehr effektiv. Die Aerodynamik harmonierte sehr gut mit einer Strecke, auf der gute Aerodynamik besonders wichtig ist. Daher vermute ich, dass wir in den kommenden Rennen einige positive Effekte spüren werden", fügte Bartolini hinzu.

Mit dieser Neuausrichtung und den strategischen Veränderungen scheint Yamaha bereit zu sein, wieder an die Spitze des MotoGP zu stürmen. Die nächsten Rennen werden zeigen, wie weit Yamaha unter der Leitung von Max Bartolini gekommen ist.