Yvonne Catterfeld: Darum zweifelt sie jetzt am Sinn von "The Voice"

Sie rät aktuell dazu, eine Ausbildung zu machen - dabei hat sich Sängerin Yvonne Catterfeld selbst als Musikerin durchsetzen müssen. Auf Instagram findet die 40-Jährige ernüchternde Worte, wie es aktuell um das Berufsbild "Musiker" steht.

Sängerin Yvonne Catterfeld tritt seit 2016 mit Unterbrechung als Coach in der ProSieben-SAT.1-Sendung "The Voice of Germany" auf. Anfang Oktober startete die mittlerweile zehnte Staffel der beliebten Musikshow. Allerdings sieht Catterfeld vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine Karriere als Musiker inzwischen durchaus kritisch.

In einem längeren Beitrag auf Instagram stellte sie dar, wie schwer es Kulturschaffende und auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Castingshow aktuell haben. "Die Politik muss reagieren und handeln! Sonst wird es kalt ... kalt, weil Kultur fehlt, kalt, weil Emotionen dieser Art keinen Platz mehr bekommen", klagt die 40-Jährige.

Sie unterhalte sich viel mit Freunden und der Familie über den Beruf als Musiker. Der heutige "The Voice"-Coach selbst habe sich durchsetzen müssen und hatte Glück. Allerdings rät die auch als Schauspielerin ("Wolfsland") erfolgreiche Sängerin dazu, nun "erst einmal eine Ausbildung zu machen, die Musik dann vom Hobby, wenn es gut läuft, umzuwandeln in den Job, der keinen zweiten Job braucht". Catterfeld höre nun von vielen Musikern und Technikern, die sich einen Zweitjob suchen müssen, "um ihre Miete bezahlen zu können".

Yvonne Catterfeld: "Die Bühne unter dem A... weggezogen"

Die Sängerin sehe nun die Kandidaten und Kandidatinnen bei "The Voice" mit "ihrer Euphorie, ihren Visionen, ihrer Leidenschaft". Allerdings bringe ihnen Glück nichts mehr, da es aktuell "nicht den öffentlichen Raum für all das gibt, weil ihnen die Bühne unterm A... weggezogen wird". Catterfeld will weiterhin für Menschen kämpfen, die eine Vision haben. "Aber selbst mir fehlt sie im Moment", gibt sie zu.

"Menschen, die nicht mehr ihrer Leidenschaft folgen können, leiden!", betont die Sängerin. "Nicht nur, weil sie nicht mehr ihren geliebten Job ausüben konnten und können, sondern vor allem, weil sie nicht mehr davon leben können." Es betreffe nicht nur ihre Branche, doch sie fühle mit jedem, der existentiell bedroht sei.

Seit diesem Jahr bildet Catterfeld gemeinsam mit Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß ein Coach-Team. Ihre Konkurrenten auf den roten Drehstühlen sind Mark Forster, Nico Santos und das Team Samu Haber und Rea Garvey.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Immer mehr unterhalte ich mich mit Freunden, Familie über den Beruf als Musiker. Wahrscheinlich werden jetzt wieder Eltern ihre Kinder (verständlicherweise) davon abhalten wollen, Musiker werden zu wollen...ich, die sich durchgesetzt hatte, hatte viel Glück, aber inzwischen würde selbst ich derzeit jedem raten, erst einmal eine Ausbildung zu machen, die Musik dann vom Hobby, wenn es gut läuft, umzuwandeln in den Job, der keinen zweiten Job braucht - gerade aber ist es umgekehrt! Ich höre von so vielen Menschen, ob Musiker oder Techniker, dass sie sich Zweitjobs suchen mussten, um ihre Miete bezahlen zu können. Ich sehe diese jungen Menschen bei @thevoiceofgermany mit ihrer Euphorie, ihren Visionen, ihrer Leidenschaft, denen Glück in dieser Zeit nichts bringt, weil es nicht den öffentlichen Raum für all das gibt, weil ihnen die Bühne unterm Arsch weggezogen wird...und dennoch kämpfe ich weiterhin illusorisch für diese junge Menschen, die Visionen brauchen...aber selbst mir fehlt sie im Moment....MENSCHEN DIE NICHT MEHR IHRER LEIDENSCHAFT FOLGEN KÖNNEN, LEIDEN...! Nicht nur weil sie nicht mehr ihren geliebten Job ausüben konnten und können, sondern vor allem weil sie nicht mehr davon leben können... Ich weiß, dass es nicht nur unsere Branche betrifft und ich fühle mit jedem mit, der existentiell bedroht und betroffen ist, in unserer bekomme ich es nur immer mehr und mehr mit...und die Politik muss reagieren und handeln! Sonst wird es kalt..kalt, weil Kultur fehlt, kalt, weil Emotionen dieser Art keinen Platz mehr bekommen... #alarmstuferot #lockdown #ohnekunstwirdsstill Copyright @ProSiebenSat1 / Richard Hübner

Ein Beitrag geteilt von Yvonne Catterfeld (@yvonne_catterfeld_offiziell) am Nov 1, 2020 um 2:11 PST