Zehntausende Menschen bei Kundgebung von Oppositionspolitiker Magyar in Ungarn

Einen Tag vor der Europawahl haben in Budapest zehntausende Menschen an einer Kundgebung des ungarischen Oppositionspolitikers Peter Magyar teilgenommen. "Zusammen können wir Ungarn retten", sagte der Herausforderer von Regierungschef Orban. (Ferenc ISZA)
Einen Tag vor der Europawahl haben in Budapest zehntausende Menschen an einer Kundgebung des ungarischen Oppositionspolitikers Peter Magyar teilgenommen. "Zusammen können wir Ungarn retten", sagte der Herausforderer von Regierungschef Orban. (Ferenc ISZA)

Einen Tag vor der Europawahl haben in Budapest zehntausende Menschen an einer Kundgebung des aufstrebenden ungarischen Oppositionspolitikers Peter Magyar teilgenommen. "Zusammen können wir Ungarn retten", sagte der wichtigste Herausforderer des langjährigen Regierungschefs Viktor Orban am Samstag. Die Demonstrierenden hielten Schilder mit "Wacht auf, Ungarn!" oder "Wir sind die Herren unserer Zukunft" in die Höhe. Viele schwenkten ungarische Fahnen.

"Wir sind hier und wir sind bereit, unser Schicksal zu ändern", sagte der 43-jährige Magyar vor der Menschenmenge. "Das Schicksal, das eine diebische, repressive Macht uns aufzwingen will."

Orbans nationalkonservative Partei Fidesz dürfte bei der Europawahl am Sonntag Umfragen zufolge auf 50 Prozent der Stimmen kommen, Magyars Tisza-Bewegung, die sich als "weder links noch rechts" bezeichnet, auf rund 27 Prozent.

Magyar, der früher für die Regierung gearbeitet hatte, tauchte im Februar auf der politischen Bühne auf, nachdem die Regierung Orban durch die Begnadigung eines in Kindesmissbrauch verwickelten Mannes erschüttert worden war. Der Skandal führte zum Rücktritt von Präsidentin Katalin Novak. Magyar kritisiert in seinen Reden vor allem die Korruption, die das Land ruiniere.

Am vergangenen Wochenende hatten zehntausende Anhänger Orbans an einer Kundgebung des Regierungschefs in Budapest teilgenommen. Orban griff die EU und die Nato im Vorfeld der Europawahlen immer wieder an. Seiner Ansicht nach kann die Ukraine gegen Russland "nicht gewinnen" und sollte einen sofortigen Waffenstillstand akzeptieren.

ck/mid