"Ziel verfehlt": Apple rudert nach Kritik an Werbespot zurück

Mit einem neuen Werbespot setzten sich Apple und dessen CEO Tim Cook in die Nesseln. (Bild: Getty Images / Justin Sullivan)
Mit einem neuen Werbespot setzten sich Apple und dessen CEO Tim Cook in die Nesseln. (Bild: Getty Images / Justin Sullivan)

"Unglaubliches Eigentor" für Apple: Ein Werbeclip des Techgiganten für die neue iPad-Reihe wurde im Netz scharf kritisiert. Selbst ein Hollywoodstar meldete sich zu Wort. Nun hat sich das Unternehmen für den Spot entschuldigt.

Nach harter Kritik am Werbespot zum neuen iPad hat Apple Fehler eingeräumt. "Mit diesem Video haben wir das Ziel verfehlt, und das tut uns leid", bat Apples Marketing-Vizepräsident Tor Myhren gegenüber "Ad Age" um Entschuldigung. "Unser Ziel ist es, die unzähligen Möglichkeiten zu würdigen, mit denen Nutzer sich selbst ausdrücken und ihre Ideen mit dem iPad zum Leben erwecken." Das habe mit dem neuen Spot nicht geklappt, gab sich Myhren selbstkritisch und kündigte an, der Spot werde fortan nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein.

Blickt man rein auf die Klicks, wirkt der Werbeclip wie ein Erfolg. Nach der Apple-Präsentation der neuen iPad-Produktreihe am 7. Mai brachte es das Video bereits auf 1,3 Millionen Abrufe, dazu lasen den Post von CEO Tim Cook auf X über 55 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Doch das Feedback zum Werbeclip fiel verheerend aus.

Apple stellte eine neue iPad-Pro-Generation vor - und bewarb sie mit einem Werbespot, der Kreative in aller Welt aufschreckte. (Bild: Apple)
Apple stellte eine neue iPad-Pro-Generation vor - und bewarb sie mit einem Werbespot, der Kreative in aller Welt aufschreckte. (Bild: Apple)

US-Regisseurin nennt Apple-Werbespot "psychotisch"

Unter anderem meldete sich Hollywoodstar Hugh Grant zu Wort, der drastische Worte wählte. Der Werbespot spiegele die "Zerstörung der menschlichen Erfahrung" wider. Daraufhin fügte der Schauspieler schnippisch hinzu: "Mit freundlicher Genehmigung vom Silicon Valley." Regisseurin Reed Morano ließ ebenfalls kein gutes Haar an dem Clip und empfahl Apple-Boss Cook, er solle "den Raum lesen". Moranos drastisches Urteil über die Werbung: Sie sei "psychotisch".

Stein des Anstoßes war die visuelle Gestaltung der Werbung. Um die Besonderheit der neuen Tablet-Reihe - sie ist die dünnste der Apple-Geschichte - hervorzuheben, entschied man sich bei dem Techgiganten allerlei Alltagsgegenstände und kreative Werkzeuge von einer Industriepresse zu einem iPad Pro zusammendrücken zu lassen. So werden etwa ein Klavier, eine Gitarre, Kameraobjektive, Plattenspieler und ein Arcade-Spieleautomat zerstört. Daraufhin drückten viele Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Medien ihre Wut über den Spot aus.

Ein X-User erklärte ausführlicher, was ihn an der Werbung störe: "Zu einer Zeit, in der sich Künstler, Musikerinnen und Kreative mehr denn je sorgen, dass Tech-Unternehmen versuchen, sie für ihren eigenen Profit zu Staub zu zermalmen, kommt Apple mit einer Anzeige, deren einzige Botschaft lautet: Ja, das ist genau das, was wir tun." Er bescheinigte dem Unternehmen "ein unglaubliches Eigentor".