Warum zittern wir eigentlich bei Kälte oder Angst?
Wenn die Temperaturen frostig werden, ziehen wir uns wärmer an, trinken heißen Tee, drehen die Heizung auf und kuscheln uns unter eine flauschige Decke. Wenn wir raus in die Kälte müssen, kann es durchaus passieren, dass wir anfangen zu zittern. Selbst unsere Zähne klappern, wir können im ersten Moment nichts dagegen tun. Doch wieso zittern wir überhaupt, woher kommen diese unkontrollierbaren Bewegungen?
Schutz für den Körper
Zittern ist ein Schutzmechanismus des Körpers, der bei Kälte dazu dient, unseren Organismus vor Auskühlung zu schützen. Bevor es allerdings dazu kommt, werden erst einmal eine ganze Reihe anderer Schutzfunktionen in unserem Körper aktiviert. Er fängt an mit dem Zusammenziehen der kleinen Haarmuskeln, was zu einer Gänsehaut führt. Unsere Vorfahren waren wesentlich haariger als wir heute, sie hatten einen regelrechten Pelz auf der Haut. Haben sich bei Kälte die Haare aufgerichtet, boten sie ein isolierendes Luftpolster.
Heutzutage schützen uns unsere feinen Härchen am Körper wohl kaum gegen die Kälte. Als nächster Schritt ziehen sich die Muskeln der arteriellen Hautgefäße zusammen. Die Haut wird dadurch weniger durchblutet, um so den Wärmeverlust zu reduzieren. Bleibt die Erhaltung unserer Kerntemperatur immer noch erfolglos, spannen sich zusätzlich die Muskeln unter der Haut an und erzeugen durch die Bewegung zusätzlich Wärme. Erhöht sich diese Anspannung, fangen die Muskeln zu zittern an. Unser Körper hat sozusagen seine Heizung angeworfen. Kommen die Kiefermuskeln hinzu, beginnt das berühmte Zähneklappern.
Warum zittern wir bei Angst?
Auch wenn wir Angst haben, reagiert unser Körper gegebenenfalls mit Zittern. Egal, ob wir Angst vor einer tatsächlichen oder nur vor einer vorgestellten Gefahr bekommen, will uns unser Organismus reflexartig am Leben erhalten. Unser Körper wird auf Flucht oder Kampf vorbereitet, indem er unter anderem die Muskeln aufwärmt - für den Fall, dass wir abrupt wegrennen müssen. Die Muskeln werden wie bei Kälte stärker durchblutet und spannen sich an. Ist diese Anspannung sehr stark, fangen wir zu zittern an. Wir sind bereit zur Flucht: nichts wie weg!