Zwangsdeportation ukrainischer Kinder: Es könnten bis zu 150.000 sein
Moskau hat erklärt, dass es die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag nicht anerkennt. Diese Erklärung erfolgte noch vor der offiziellen Ankündigung des Chefanklägers der Einleitung zweier Verfahren wegen Kriegsverbrechen und Erlassung mehrerer Haftbefehle gegen Russen, die für die Angriffe auf die ukrainische zivile Infrastruktur und die Massenentführung ukrainischer Kinder verantwortlich gemacht werden.
Die Vize-Regierungschefin der Ukraine. Iryna Wereschtschuk, bestätigte, dass Russland 2.161 ukrainische Waisenkinder illegal nach Russland deportiert hat.
Kiew hatte zuvor die Verschleppung von insgesamt 16.207 Kindern nach Russland bestätigt, einschließlich der Kinder, die zusammen mit ihren Familien deportiert wurden.
Die Regierung in Moskau leugnet nicht, ukrainische Kinder aufgenommen zu haben und hat deren Adoption durch russische Familien zum Kernstück der Propaganda gemacht.
Das ISW hatte zuvor über eine russische Dokumentarserie berichtet, die ukrainische Kinder nach der so genannten "Adoption" durch russische Familien begleitet.
Die geschätzte Gesamtzahl der verschleppten ukrainischen Kinder dürfte laut ISW eher bei 150.000 liegen.
Das ISW geht weiterhin davon aus, dass die gewaltsame Deportation und Adoption ukrainischer Kinder gegen die Genfer Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes verstößt und möglicher Bestandteil einer umfassenderen ethnischen Säuberungskampagne ist.