Zwei weitere Helium-Lecks bei Boeings Starliner-Raumkapsel auf Weg zur ISS aufgetreten

Bei dem ersten bemannten Flug der Starliner-Raumkapsel von Boeing zur Internationalen Raumstation ISS sind zwei weitere Lecks aufgetreten. (Gregg Newton)
Bei dem ersten bemannten Flug der Starliner-Raumkapsel von Boeing zur Internationalen Raumstation ISS sind zwei weitere Lecks aufgetreten. (Gregg Newton)

Bei dem ersten bemannten Flug der Starliner-Raumkapsel von Boeing zur Internationalen Raumstation ISS sind zwei weitere Lecks aufgetreten. Nach dem Start der Kapsel am Mittwoch seien zusätzlich zu einem bereits bekannten Leck zwei neue Lecks entstanden, aus denen Helium ausgetreten sei, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am späten Mittwochabend (Ortszeit) im Onlinedienst X mit. "Zwei der betroffenen Heliumventile wurden geschlossen und das Raumfahrzeug ist weiter stabil", hieß es weiter.

Später teilte die Nasa mit, dass die Leiter der Mission am Andocken der Starliner-Raumkapsel an der ISS festhielten. Das Manöver soll demnach am Donnerstag um 18.15 Uhr MESZ erfolgen.

Nachdem Anfang Mai und Anfang Juni zwei Startversuche wegen technischer Probleme abgebrochen worden waren, war der Startversuch der Starliner-Raumkapsel am Mittwoch geglückt. An der ersten bemannten Mission des Raumfahrzeugs beteiligen sich der 61-jährige US-Astronaut Butch Wilmore und seine 58 Jahre alte Kollegin Suni Williams. Sie sollen die Raumkapsel manuell zur ISS steuern und dann etwa eine Woche auf der ISS verbringen.

Beim Start der Kapsel hatten Nasa und Boeing bereits Kenntnis von einem kleinen Helium-Leck an einer der Schubdüsen gehabt, es war nach dem ersten abgebrochenen Startversuch im Mai festgestellt worden. Tests ergaben, dass die Menge des austretenden Heliums deutlich unter der Obergrenze lag. Die Missionsleiter entschieden daher, auf eine Reparatur zu verzichten, für die die Raumkapsel ins Werk hätte zurückgebracht und auseinandergebaut werden müssen. Die zwei neuen Helium-Lecks traten nach dem Start auf.

Helium ist kein brennbares Gas. Es wird allerdings für den Antrieb der Raumkapsel benötigt.

Die Nasa plant, den Starliner neben der Dragon-Kapsel von SpaceX regelmäßig für den Transport von Astronauten zu der Raumstation zu nutzen. Die Dragon-Kapsel des Unternehmens von Multimilliardär Elon Musk befördert bereits seit mehreren Jahren Raumfahrer für die Nasa zur ISS.

Das Starliner-Programm hatte hingegen in den vergangenen Jahren eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen müssen. Bei einem unbemannten Testflug 2019 erreichte die Kapsel wegen eines Software-Fehlers nicht die geplante Flugbahn und musste zur Erde zurückkehren, ohne die ISS erreicht zu haben.

2021 musste ein Start wegen blockierter Ventile verschoben werden. Im Mai 2022 erreichte der Starliner schließlich in einem unbemannten Flug erstmals die ISS. Wegen verschiedener Probleme verzögerte sich der erste Flug mit Besatzung anschließend jedoch immer wieder.

yb/cp