Verblüffende Erkenntnis: Eidotter ähnlich ungesund wie Zigaretten

Ob gekocht, gerührt oder als Spiegelei: Das Gelbe vom Ei schadet in großen Mengen unserem Herz. Vielen Menschen ist das bekannt. Die Ergebnisse, die nun ein kanadisches Forscherteam vorlegt, sind jedoch äußerst überraschend. Denn die besagen, dass Eidotter sogar dieselben verheerenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann wie regelmäßiges Rauchen.

Mit zunehmendem Alter bauen sich beim Menschen Ablagerungen in den Arterienwänden auf. Der Prozess heißt medizinisch Arteriosklerose und gilt als Auslöser für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Eine kanadische Forschergruppe hat nun herausgefunden, dass dieser Ablagerungsprozess im Alter durch den häufigen Verzehr von Eigelb beschleunigt wird. Das enthaltene Cholesterin könne sogar die Halsschlagader verstopfen, die zum Gehirn führt, wodurch sich das Schlaganfall-Risiko erhöht.

„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von Eidotter von Menschen, bei denen ein hohes Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht, vermieden werden sollte“, heißt es in der Studie, die auf der Website des Fachmagazins „Atherosclerosis“ veröffentlicht wurde. Leiter der Untersuchungen war Dr. David Spence, Professor für Neurologie an der Western University im kanadischen Bundesstaat Ontario.

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Für ihre Untersuchung sammelten die Wissenschaftler Daten von mehr als 1.200 Frauen und Männern mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren. Im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen bestimmten sie zuerst die Menge an Ablagerungen in den Arterien der Versuchsteilnehmer und befragten sie anschließend zu ihren Rauchgewohnheiten, ihrem allgemeinen Lebensstil und ihrem Eierkonsum sowie zur Einnahme möglicher Medikamente. Das Ergebnis: Die Arteriosklerose wurde mit zunehmendem Alter der Probanden vom Eidotterkonsum etwa zwei Drittel so stark beschleunigt wie durch Rauchen. Dies traf vor allem bei Personen zu, die für gewöhnlich drei oder mehr Eidotter pro Woche verzehren. „Ein Eigelb enthält mehr als den empfohlenen täglichen Cholesterinwert“, erklärt Spence.

Das verblüffende Studienergebnis traf unabhängig von Geschlecht, Blutdruck, Rauchgewohnheiten, Gewicht oder einer etwaigen Diabeteserkrankung zu. Spence und sein Team planen nun eine Folgestudie zu dem Ergebnis, die ein stärkeres Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Arteriosklerose und Sport, Bauchumfang sowie den allgemeinen Lebensstil richten soll.



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