Alles für die Traumhochzeit: Frau täuscht unheilbare Krankheit vor

Für die ultimative Traumhochzeit setzte eine Amerikanerin ihre Ehe aufs Spiel, riskierte ihre Freiheit – und führte ganz nebenbei noch Freunde, Familie und selbst ihren Bräutigam hinters Licht. Die 25-Jährige behauptete, sie leide an Leukämie und hätte nur noch kurze Zeit zu leben. Doch den zuständigen Staatsanwälten zufolge hat sie all das nur erfunden - um auf diese Art mildtätige Spenden für eine pompöse Hochzeitsfeier zu erhalten.Die Frau muss sich nun vor Gericht verantworten.

Es sollte der schönste Tag in ihrem Leben werden - und Jessica V. aus New York war bereit, alles dafür zu tun. Reportern der Lokalzeitung „Times Herald-Record“, die über ihren Fall berichteten, soll die Frau ein gefälschtes Dokument vorgelegt haben. Das Schreiben belegte vermeintlich eine offizielle ärztliche Diagnose: unheilbare Leukämie. Ihr letzter Wunsch, so die Frau gegenüber den Reportern, sei die Traumhochzeit mit ihrem Verlobten Michael O. 

Der Plan ging voll auf. Die tragische Nachricht verbreitete sich in Windeseile, und fremde Wohltäter spendeten ein Brautkleid, die Trauringe und die Flitterwochen auf der Karibikinsel Aruba.  Dienstleistungen und Geschenke im Wert von mehreren tausend Dollar nahm Jessica laut Anklageschrift an. Im Mai 2010 ging ihr Traum in Erfüllung: Die Mutter einer vierjährigen Tochter feierte genau die Hochzeit, die sie sich immer erträumt hatte. Doch das Eheglück währte nur kurz: Vier Monate nach der Trauung fand ihr frischgebackener Ehemann offenbar heraus, dass sich seine Angetraute die ganze Story nur ausgedacht hatte. Er brachte die Angelegenheit ans Licht - und ließ sich von ihr scheiden.

Als Folge der Enthüllung ihres Ex-Mannes wurde Jessica V. Anfang April dieses Jahres verhaftet. Noch immer beharrte sie auf der Echtheit des ärztlichen Dokumentes und plädierte auf nicht schuldig. Der New Yorker Staatsanwalt sieht das anders. Gegenüber „Sky News“ ließ er verlauten, die Frau werde wegen Betrugs und schweren Diebstahls angeklagt. „Indem sie eine unheilbare Krankheit vortäuschte, nutzte V. das Mitgefühl der Öffentlichkeit auf nicht zu entschuldigende Weise aus und profitierte von ihrer Freigebigkeit“, so Generalbundesanwalt Eric Schneiderman.

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Erstaunlicherweise scheint Michael O. seiner Ex-Frau allerdings mittlerweile verziehen zu haben. Wie die „Times Herald-Record” vermeldet, sind die beiden inzwischen wieder ein Paar. „Sie ist eine gute Mutter“, so Michael O. „Ich will, dass meine Kinder ihre Mutter zurückbekommen.“

Sollte Jessica V. tatsächlich wegen Betruges oder schweren Diebstahls verurteilt werden, könnte ihr allerdings für jeden der Anklagepunkte eine Haftstrafe zwischen 16 Monaten und vier Jahren aufgebrummt werden.