20 Monate Gefängnis für Luxus-Hochzeit auf Firmenkosten

Champagner, iPods für die Brautjungfern, Freigetränke und ein Feuerwerk, das die Initialen des Brautpaares an den Nachthimmel schrieb. Kirsty Lane feierte genau die perfekte Hochzeit, die sie sich gewünscht hatte. Dumm nur, dass das dafür verwendete Geld gar nicht der Braut gehörte. Die 30-Jährige hatte mehr als 190.000 Euro aus der Firmenkasse ihrer Arbeitsstelle gestohlen. Jetzt wurde die Britin zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt.

Kirsty Lane und ihr Bräutigam Graham gönnten sich eine richtige Traumhochzeit: Es gab einen Zauberer, einen Harfenspieler, eine Swing-Band, Catering von einem preisgekrönten Koch, Champagner in Massen und kostenlose Drinks für alle Gäste.

Ihren Brautjungfern spendierte Kirsty Lane teure Markenstiefel und belohnte ihre Mühen zudem mit diamantbesetzten iPods. Der Abend endete damit, dass Kirsty und ihr frischgebackener Ehemann Graham Lane in einer weißen Limousine in Richtung Mini-Flitterwochen ins Lake District verschwanden. Am Himmel standen in Form eines Feuerwerks ihre Initialen. Später sollte es in die richtigen Flitterwochen nach Mexiko weitergehen. Stattdessen muss die 30-jährige Buchhalterin ihren Honeymoon nun hinter schwedischen Gardinen verbringen. Denn die pompöse Hochzeit hatte die junge Frau aus der Kasse ihrer Firma finanziert.

Ihr Boss, Peter Sutton, kam dem Diebstahl nur auf die Spur, weil er sich selbst unter den Hochzeitsgästen befand und stutzig geworden war: Die spektakuläre Feier seiner Mitarbeiterin in der Nähe der englischen Küstenstadt Blackpool kostete umgerechnet etwa 45.400 Euro - Geld, dass die Buchhaltungsassistentin, die noch dazu nur Teilzeit arbeitete, zumindest nicht in ihrem Job verdient haben konnte.

„Es war völlig übertrieben, vom Anfang bis zum Ende der Feier“, zitiert die „Daily Mail“ einen Arbeitskollegen der Braut, der ebenfalls eingeladen war. „Sie war definitiv nicht wohlhabend, und die Story, die uns erzählt wurde, war, dass ihre Mutter von der Arbeit freigestellt und ihre Abfindung für die Hochzeit verwendet worden war“, so der Kollege.

Doch das war eine glatte Lüge, wie ihr Chef einige Tage, nachdem sich seine Angestellte in die Flitterwochen verabschiedet hatte, herausfand. Sutton erhielt eine Problemmeldung bezüglich einer Rechnung. Normalerweise hätte er sich dabei nicht viel gedacht, doch in Erinnerung an die prunkvolle Hochzeit seiner Buchhalterin beschloss er, genauere Nachforschungen anzustellen.  Schließlich wusste er, was die 30-Jährige in seinem Unternehmen für audiovisuelles Büromaterial verdiente: weniger als 17.000 Euro im Jahr.

Also warf Sutton einen Blick in die Geschäftsbücher – und sah, dass Lane sich mehr als 190.000 Euro unter den Nagel gerissen hatte. „Wäre sie im Büro gewesen, als das Problem aufgetaucht ist, hätte sie es vertuschen können, wie sie es schon so lange gemacht hat“, so Sutton gegenüber der „Daily Mail“. Lane hatte mehr als zwei Jahre Rechnungen an Lieferanten geschrieben und die Zahlungen auf ihr eigenes Konto umgeleitet.

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 „Ich habe ihr bedingungslos vertraut, und das ist der Dank dafür“, sagte Sutton. Wegen Lanes dreistem Diebstahl verloren seiner Aussage nach bereits zwei Menschen ihre Jobs.

Als "zynische Ausbeutung" der kleinen Firma, für die sie arbeitete, bezeichnete Richterin Pamela Badley vom Preston Crown Gericht das Verhalten der Frau und verurteilte sie zu 20 Monaten Gefängnis, wie die Nachrichtenagentur "Press Association" berichtet.