Beim Teutates! Ärzte diagnostizieren 704 Hirnverletzungen bei Asterix-Gegnern

Comic-Held Asterix und sein Kumpane Obelix sind berühmt für zweierlei: Dank eines Zaubertranks des Druiden Miraculix sind die Gallier mit einer unglaublichen Kraft gesegnet. Diese wiederum nutzen die Krieger mit Vorliebe dafür, die verhassten Römer zu verhauen. Dass sie dabei nicht zimperlich sind, weiß jeder, der schon einmal einen Blick in eines der Comichefte geworfen hat. Wie schlimm Asterix und Obelix auf dem imaginären Schlachtfeld tatsächlich wüten, hat nun eine Studie herausgefunden.

Szene aus dem Film "Asterix - Sieg über Cäsar" (Bild: ddp images)
Szene aus dem Film "Asterix - Sieg über Cäsar" (Bild: ddp images)

So lustig die fiktiven Kloppereien zwischen den Galliern und ihren Gegnern in der Comicserie „Asterix“ sind: Im echten Leben wären sie für die Verletzten der reinste Alptraum. Ganze 704 Hirn- bzw. Kopfverletzungen fügten die gallischen Krieger ihren Feinden in den bis dato 34 veröffentlichten Bänden zu. So lautet das Ergebnis einer Studie des neurochirurgischen Instituts der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.

Am häufigsten von den Verletzungen betroffen waren Männer, die meisten davon Römer, fanden die Wissenschaftler laut „Daily Telegraph“ heraus. Auf dem zweiten Platz landeten die Gallier mit 120 „Prügelknaben“, gefolgt von den Piraten, die in 59 Fällen einstecken mussten.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen wurden von Asterix und Obelix umgewuchtet, „unter dem Einfluss eines Dotiermittels namens 'der Zaubertrank'“. Auch die anderen Bewohner des „kleinen gallischen Dorfs“ können dank des Gebräus des Druiden Miraculix gut austeilen. Für die Comic-Figuren gehören die Prügeleien neben dem Wildschweinessen zu den größten Freuden.

Lesen Sie auch: Flugpassagier wegen Baggy Pants verhaftet

Dass die Attacken für ihre Gegner durchaus schmerzhaft sind, wird im Comic laut der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“ durch Merkmale wie heraushängende Zungen oder Gedächtnisverlust verdeutlicht. Stumpfe Gewalteinwirkung sei die häufigste Ursache für die Verletzungen, nur wenige wurden durch Stürze oder durch Strangulieren hervorgerufen. „Allgemein aber verbesserten sich alle Symptome der traumatischen Hirnverletzungen innerhalb weniger Minuten oder Stunden“, heißt es nach Informationen des britischen „Guardian“ in der Studie.

Ihren Verletzungen erliegen die Verprügelten nie, was in der Realität jedoch mitunter definitiv der Fall wäre: „Das positive Ergebnis ist erstaunlich. Schließlich sollen die Auswirkungen einer traumatischen Hirnverletzung in der Antike weitaus schlimmer gewesen sein als heute“, zitiert der „Daily Telegraph“ die Wissenschaftler um Studienleiter Marcel Kamp. Selbst die von den Römern in dem Comic getragenen Helme hätten während der Prügeleien nicht immer ausreichend Schutz bieten können. Zumal die „große Mehrheit“  den Kopfschutz „während des traumatischen Erlebnisses“ verlor, so die Forscher.

Die Arbeit mit dem vollen Titel „Schädel-Hirn-Traumata im Comic: Erfahrungen aus einer Serie von mehr als 700 Kopfverletzungen in den Asterix-Bänden" wurde im Fachmagazin "Acta Neurochirurgica" veröffentlicht.