Nikolaus-Orkan nähert sich Deutschland

Nikolaus-Orkan nähert sich Deutschland

Orkan-Alarm für Norddeutschland. Nach Orkan Christian, der die Menschen im Norden Ende Oktober in Atem hielt, nähert sich nun das nächste Sturmtief am Abend vor Nikolaus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen.


Auf seinem Weg über die Nordsee wird sich das Sturmtief den aktuellen Berechnungen zufolge zu einem waschechten Orkantief entwickeln. Die tiefste Druck im Zentrum wird für Donnerstagabend mit 960 Hektopascal erwartet. An der Grenze zu Dänemark beträgt der Luftdruck dann 967 Hektopascal. Zur gleichen Zeit wird an der Grenze zur Schweiz (äußerster Südwesten von Deutschland) ein Luftdruck von 1023 Hektopascal erwartet. Damit liegt die Druckdifferenz über Deutschland bei satten 56 Hektopascal – das ist eine hohe Hausnummer.

„Der Schwerpunkt des Orkans wird im Norden und dort besonders an den Küstenregionen liegen. Dort könnte der Orkan ähnliche Ausmaße wie Orkan Christian annehmen. Das Sturmfeld des Orkans wird die Norddeutschen bis weit in den Freitag in Atem halten und wahrscheinlich auch eine schwere Sturmflut zur Folge haben, also eine ungewöhnlich lange Ausdauer beweisen. Da im Vorfeld des letzten Orkans Christians offensichtlich von den amtlichen Einrichtungen zu spät gewarnt wurde, hoffen wir das es diesmal besser läuft und uns Verletzte oder gar Todesopfer erspart bleiben“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net

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Aber auch weiter im Landesinneren sind die teils schweren Sturmböen nicht zu unterschätzen. In Berlin sind ebenfalls Böen bis zu 100 Stundenkilometer möglich, in Köln immerhin noch bis zu 80 und in Frankfurt am Main bis zu 70 Stundenkilometer. Besonders ruppig wird es auf den Bergen. Auf den Brocken werden Windgeschwindigkeiten bis 170 Stundenkilometer erwartet, auf dem Fichtelberg im Erzgebirge bis zu 150 Stundenkilometer.

Nachfolgend die aktuell berechneten Spitzenböen einiger deutscher Regionen:

Brocken   

bis zu 170 km/h

Hamburg   

bis zu 120 km/h

Bremen

bis zu 130 km/h

Kiel

bis zu 140 km/h

Sylt

bis zu 150 km/h

Husum

bis zu 140 km/h

Helgoland

bis zu 150 km/h

Rostock

bis zu 110 km/h

Emden

bis zu 120km/h

Berlin

bis zu 100 km/h

Hannover

bis zu 100 km/h

Köln   

bis zu 80 km/h

Franfurt/Main  

bis zu 70 km/h


Mit dem Orkan rauscht im Schlepptau Polarluft nach Deutschland und das führt zu einem kräftigen Temperatursturz. Während die Höchstwerte am Donnerstagnachmittag noch bei 1 bis 6 Grad liegen, werden Freitagnachmittag nur noch minus 4 bis plus 2 Grad erwartet. Zudem geht der aufziehende Regen in der Nacht zum Freitag rasch bis in tiefe Lagen in Schnee über.

In der Nacht zum Freitag und am Freitag selbst sind dann immer wieder teils kräftige Schneeschauer zu erwarten. Dann kann sich binnen weniger Minuten auch im Flachland eine Schneedecke ausbilden. In den Mittelgebirgen muss man sich auf Schneeverwehungen einstellen.

„Das ist schon kein Herbststurm mehr, dass ist ein Wintersturm. Besonders kalt dürfte sich das ganze im Norden anfühlen. In der Nacht zum Freitag liegen die Werte nur noch zwischen 0 und 3 Grad und dazu dann teilweise Windgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer. Da landen wir bei einer gefühlten Temperatur von um die minus 10 Grad“ so der Wetterexperte.

WAS SAGT DER AKTUELLE TREND FÜR DIE FOLGETAGE?

Es scheint aktuell so, als würde es auch am Samstag und Sonntag überwiegend kalt bleiben. Selbst im Tiefland würde nur selten die 0-Grad-Marke deutlich überschritten werden. Dazu sind dann immer wieder Schneeschauer möglich. Die obige Grafik zeigt den Temperaturtrend für den Zeitraum vom 10. bis 20. Dezember. Über Russland setzt sich sehr kalte Luft fest. Ein Teil davon rutscht bis nach Mitteleuropa durch.

Fazit: Das Winterwetter will scheinbar noch ein paar Tage länger bleiben…

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