Handy im Urlaub: SMSEN und Surfen

Simsen & Surfen im Urlaub. (Bild: thinkstock)
Simsen & Surfen im Urlaub. (Bild: thinkstock)

Handy, Smartphone und Tablets - so mancher kann sich ein Leben ohne kaum noch vorstellen. Und wenn die Urlaubszeit beginnt, ist es logisch, dass Smartphone & Co. zu Reisebegleitern werden. Aber Vorsicht, wer im Ausland simst und surft, sollte sich über die Tarife informieren, denn sonst kann die nächste Handyrechnung nach dem Urlaub zur bösen Überraschung werden. Yahoo!-Technik erklärt was es kostet und auf was Sie achten sollten.

Postkarten schreiben war gestern — heutzutage gibt es schließlich soziale Netzwerke und SMS. Und da man dank moderner Technik immer und überall erreichbar und online ist, wird so mancher Urlaubsgruß direkt vom Strand den Lieben zu Hause übermittelt. Nur wenige Klicks sind nötig, um das gerade geschossene Foto vom azurblauen Meer und den hübschen Segelbooten in Facebook zu veröffentlichen. Und schon können Freunde und Bekannte zeitnah am Urlaubsgeschehen teil haben. Doch nicht selten wird es mit Überschreiten einer Landesgrenze auch ganz schön teuer, denn dann schlagen die sogenannten Roaming-Gebühren deftig zu Buche.

Der neue Euro-Tarif
Gute Nachrichten gibt es nun zumindest für alle, die innerhalb der EU verreisen. Denn seit 1. Juli 2012 gilt ein neuer Euro-Tarif. Der besagt, dass ein Megabyte heruntergeladene Daten nicht mehr als maximal 83 Cent kosten dürfen. Die neuen Preisobergrenzen gelten auch für SMS und Handygespräche. Demnach darf eine verschickte SMS höchstens 11 Cent kosten, der Empfang von SMS ist kostenlos. Abgehende Anrufe dürfen inklusive Mehrwertsteuer höchstens 35 Cent je Minute kosten, ankommende Anrufe maximal 10 Cent pro Minute. Nach oben gibt es zudem eine generelle Preisgrenze, die monatlichen Gebühren dürfen inklusive Mehrwertsteuer den Betrag von 59,50 Euro nicht übersteigen.

„Besonders erfreulich ist, dass die Preissenkungen zur Ferienzeit wirksam werden, so dass viele Urlauber hiervon profitieren können. Die neue Roaming-Verordnung führt damit das bewährte Verfahren fort, wonach die Kunden keine unverhältnismäßig hohen Preise für die Nutzung ihres Handys in den anderen EU-Staaten zahlen sollen", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Der Abzocke mancher Mobilfunkanbieter ist damit endlich ein Riegel vorgeschoben.

Der neue EU-Tarif gilt für folgende Länder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

Vorsicht, beim E-Mail-Empfang
Wer in Nicht-EU-Ländern Urlaub macht, kann nach wie vor in die Kostenfalle tappen. Außerhalb der EU kann 1 Megabyte heruntergeladene Daten schnell mal bis zu 20 Euro kosten, im Schnitt fallen um die 7 Euro an. Wer sich seine E-Mails aufs Handy weiterleiten lässt, den erwartet zu Hause mitunter eine saftige Rechnung - vor allem dann, wenn sich an den Mails Anhänge wie Fotos oder Videos befinden.

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Mails die lediglich aus Text bestehen, nehmen nicht viel Datenvolumen in Anspruch. Eine durchschnittliche Text-Mail hat ein Volumen von etwa 20 KB, somit könnten Sie über 50 Mails abrufen, ehe 1 Megabyte erreicht ist. Wer grundsätzlich böse Überraschungen vermeiden will, sollte vor Reiseantritt den Datenempfang am Handy abschalten. Die Funktion finden Sie im Handy-Menü unter dem Begriff „Roaming".

Der Angerufene zahlt
Im Ausland gilt grundsätzlich: Wer angerufen wird, zahlt. Das gilt auch, wenn der Anrufer sich im selben Land befindet.

So können Sie sparen
Oft werden am Urlaubsort im Hotel oder in Restaurants kostenlose WLAN-Netze angeboten. Fragen Sie danach und rufen Sie Ihre Daten nur innerhalb dieser Netze ab. Machen Sie sich am besten schon vorher schlau, welche Netze und Tarife in dem Land angeboten werden, das sie bereisen wollen. Wer dann dem Handy nicht die automatische Einwahl überlässt, sondern den Anbieter manuell auswählt, kann sparen.

Viele Mobilfunkanbieter wie Vodafone, O2 oder E-Plus bieten ihren Kunden besondere Tarife bei Reisen ins Ausland an, die kurzzeitig hinzu gebucht werden können. Damit kann es günstiger werden — informieren Sie sich vor Reiseantritt darüber. Zudem gibt es die Möglichkeit im Ausland eine Prepaid-Karte zu kaufen, allerdings haben Sie dann für die Dauer der Nutzung eine andere Telefonnummer und sind über Ihre Handynummer nicht erreichbar.

Hier geht's zu den Auslandtarifen der großen Netzbetreiber:

Vodafone

E-Plus

O2

T-Mobile