Studie: Videogames häufiger Scheidungsgrund

Wussten Sie, dass in Nordrhein-Westfalen am meisten geheiratet wird? Nach den jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts gaben sich dort innerhalb von zwölf Monaten 81.861 Paare das Jawort. Das klingt zwar nach viel Liebesglück, aber im gleichen Jahr gab es in NRW auch 45.978 Scheidungen. In den anderen Bundesländern sieht es prozentual ähnlich aus. Nur in Mecklenburg-Vorpommern scheinen die Eheleute besser miteinander auszukommen — dort werden weniger als ein Drittel aller Ehen wieder geschieden. Soweit die nüchternen Zahlen der Statistik, doch was sind die Gründe für all die Trennungen?

Mangelnde Kommunikation und finanzielle Probleme sind heutzutage die beiden Hauptgründe für Ehescheidungen. US-Forscher fanden jetzt heraus, dass Videospiele immer häufiger ein Trennungsgrund sind. Die von ‚Divorce Online' durchgeführte Studie schlüsselt die Gründe genau auf. Von den Frauen, die ‚unzumutbares Verhalten" als Trennungsgrund angaben, sagten 15 Prozent, dass ihren Männern Computerspiele wichtiger seien als die Beziehung.

Ein Jahr zuvor sagten das nur 5 Prozent der Frauen.

Da stellt sich natürlich die Frage: Welche Spiele sind die größten Beziehungskiller? Es dürfte nicht sehr überraschen, dass die Megaseller ‚World of Warcraft' und ‚Call of Duty' den Löwenanteil der Schuld tragen. Das ist wohl der Preis des Erfolgs.

Erfahrene Eheberater sind jedoch der Meinung, dass die Spiele nicht der wahre Grund für die Trennungen sind. Übermäßiges Spielen ist ein Indiz für Störungen in der Beziehung, aber es ist nicht die Ursache. Sich von der Familie zu trennen und in eine Fantasywelt zu flüchten, ist meist weniger eine Frage der Vernachlässigung als vielmehr eine reine Sucht. Und es scheint nur so, dass es einfach ist, davon loszukommen. Aber zumindest kann man daran arbeiten, die Sucht zu korrigieren (und anschließend auch die Ehe zu retten).

„Männer nutzen Videospiele oft, um Stress abzubauen und als Mittel, um in ihrem Leben ganz für sich sein zu können" sagt der Psychologe Dr. Kamal Khurana im Gespräch mit der Internetseite The Times of India.

„Es ist falsch, die Schuld bei einzelnen Videospielen und deren Herstellern zu suchen. Fakt ist, dass es ernste Probleme gibt und das in der Partnerschaft etwas fehlt, was den Mann dazu bringt, sich in die Spiele zu flüchten. … Jemand, der mit Spielsucht nicht vertraut ist, kann nicht nachempfinden, was den Süchtigen antreibt jeden Tag zu spielen."

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Während Onlinegames in der Studie am häufigsten als Gründe genannt wurden, gab es bei einigen Paaren auch Streit wegen offensichtlich harmlosen Spielen wie ‚Angry Birds' und ‚Doodle Jump'. Das scheint vielleicht verwunderlich, aber diese kleinen Mobile-Games können überall und zu jeder Zeit gespielt werden — und so natürlich zu Problemen in der Kommunikation zwischen Partnern führen. Denn durch das Spielen fühlt sich die Ehefrau isoliert, was wiederum dazu führt, dass sich die Partner immer mehr voneinander entfernen …. Und dann heißt es ‚Game over' für die Ehe.