Darmbakterien im Trinkwasser - 230 000 Menschen betroffen

Im Trinkwasser aus Erfurt und der Umgebung sind Colibakterien gefunden worden. Die Chlordosierung sei erhöht worden, um die gesundheitsgefährdenden Erreger abzutöten, sagte eine Sprecherin des Versorgers Thüringen Wasser GmbH am Dienstag in Erfurt. Rund 230 000 Menschen in der Landeshauptstadt sowie einigen Orten der Umgebung sollten ihr Leitungswasser mindestens fünf Minuten lang abkochen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke Erfurt. Dies gelte bis mindestens Donnerstagabend. Wie die Darmbakterien ins Trinkwasser gelangten, war zunächst unklar. 



Am Montag waren mehrere Proben positiv auf die Colibakterien getestet worden. "Die Belastung war eher gering, für Colibakterien ist jedoch ein Nullwert im Trinkwasser vorgeschrieben", sagte die Sprecherin. Die Darmbakterien können unter anderem Durchfall auslösen. Sie weisen auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hin. 

In einigen Erfurter Supermärkten war am Dienstag Mineralwasser nahezu ausverkauft, ergab eine Nachfrage bei mehreren Supermarktketten. "Wir haben die Meldung auch erst gestern bekommen und bereiten eine Sonderlieferung vor", sagte eine Tegut-Sprecherin. Auch andere Händler wollten zusätzlich Wasser ordern. 

Einige Gastronomen in Erfurt schenkten keinen Kaffee aus. "Bei vielen Restaurants sind die Kaffeeautomaten direkt an die Wasserleitung angeschlossen. Ein Vorbrühen ist daher oft nicht möglich", sagte die Sprecherin des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes, Susanne Ritzmann. 

dpa