"Dreamliner" landet mit Loch im Rumpf in Indien

Die Pannenserie des "Dreamliner" nimmt kein Ende. Der jüngste Vorfall blieb bis nach der Landung unbemerkt.

Brennende Batterien, defekte Toiletten und nun auch noch ein Loch im Rumpf: Die Pannenserie des "Dreamliner" nimmt kein Ende. Der jüngste Vorfall blieb bis nach der Landung unbemerkt. 

Wieder erschreckende Nachrichten zu Boeings Langstreckenflieger "Dreamliner": Eine Boeing 787 hat in Indien während des Flugs von Delhi nach Bangalore unbemerkt eine Rumpfplatte verloren. Das Flugzeug sei nach dem Vorfall am Wochenende repariert worden und befinde sich bereits wieder im Einsatz, sagte ein Sprecher der betroffenen Fluggesellschaft Air India am Dienstag. 

Die Zeitung "Mumbai Mirror" (Dienstag) berichtete, nach der Landung habe ein drei Quadratmeter großes Loch zwischen dem Fahrgestell im Rumpf geklafft. Die Piloten und 148 Passagiere hätten nichts bemerkt. Erst als das Flugzeug für den nächsten Start vorbereitet wurde, sei der Schaden aufgefallen. Und trotz einer groß angelegten Suchaktion habe die Platte zunächst weder an der Startbahn in Delhi noch an der Landebahn in Bangalore gefunden werden können. 

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Der jüngste Vorfall reiht sich ein in eine lange Pannenserie des "Dreamliner". Nach Bränden in den Batterien zweier Boeing 787 hatten Flugaufsichtsbehörden Mitte Januar ein dreimonatiges, weltweites Startverbot verhängt. Und erst in der vergangenen Woche mussten zwei von Boeings Flaggschiffen umkehren: Bei einem waren die Toilettenspülung und ein Heizgerät defekt, beim anderen hatte ein Alarmsignal den Ausfall der Enteisungsanlage angezeigt. 

"Eine herausfallende Platte ist bedenklich", zitiert die Zeitung "Bangalore Mirror" den Flugexperten Vipul Saxena. Die Stabilität des Flugzeugs könnte dadurch beeinträchtigt werden. Laut den Berichten hätten sich die Nieten gelöst, deswegen sei die Platte wahrscheinlich während des Flugs abgefallen. Im Innenraum habe es keine Beschädigung gegeben. 

Die Passagiere für den nächsten Flug mussten demnach stundenlang warten, da zunächst eine neue Platte aus Delhi herbeigeflogen wurde. Die indische Flugaufsichtsbehörde ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.  (dpa)