Dresscode-Verstoß: Lehrerin entfernt Haarsträhnen ihrer Schülerinnen

Die Graham School in Scarborough in der englischen Grafschaft North Yorkshire verbietet den Schülern, ihre Haare zu färben. Als die 13-jährige Courtney Blades-Wilkinson und ihre Freundin dennoch mit Kunsthaar-Strähnen in ihre Klasse kamen, wandte die Lehrerin eine äußerst zweifelhafte – und vor allem schmerzhafte – Erziehungsmaßnahme an.

Zur Feier ihres 13. Geburtstages kam Courtney Blades-Wilkinson mit zwei künstlichen Haarsträhnen zur Schule. Eine davon war schwarz, die andere pflaumenfarben. Auch ihre Freundin hatte sich zu diesem Anlass Extensions ins Haar kleben lassen. Wiegenfest hin oder her – die Kleiderordnung der Graham School in Scarborough erlaubt kein gefärbtes Haar. Stinksauer beschloss die Klassenlehrerin also kurzerhand, an den beiden Mädchen ein Exempel zu statuieren.

Die Pädagogin brachte die Schülerinnen ins Schullabor, um die unerwünschten Strähnen eigenhändig zu entfernen. Zu diesem Zweck betätigte sie etwas, das „aussah und klang wie ein Haartrockner“, wie Courtneys Mutter Susan Blades-Wilkinson der „Daily Mail“ berichtet. Ziel des Unterfangens war es, den Klebstoff zu schmelzen, mit dem die Extensions am Echthaar befestigt waren. „Sie sind sich nicht ganz sicher, was benutzt wurde. Vermutlich eine Art Heißluftpistole“, so die Mutter weiter. Weil das nicht funktionierte, soll die Lehrerin die beiden anschließend dazu gezwungen haben, sich gegenseitig die Strähnen abzuschneiden.

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Courtneys Mutter ist empört. „Ich habe bereits mit der Schulleitung gesprochen. Dort sagte man mir, es wäre in Ordnung gewesen, wenn die Mädchen die künstlichen Strähnen im Haar behalten hätten, da es nur noch wenige Tage bis zum Ende des Schuljahres waren“, berichtet sie der Zeitung. Die Mädchen hätten die Lehrerin darauf hingewiesen, wie sehr es schmerzte und sie darum gebeten, aufzuhören. „Ich sagte, dass es brennt, aber sie hat einfach weitergemacht“, fügte Courtney hinzu. Schlimmer als die körperlichen Schmerzen ist für die 13-Jährige aber, so vor den Klassenkameraden bloßgestellt worden zu sein: „Es war wirklich peinlich. Alle meine Freunde haben zugesehen, als ich aus der Klasse geführt wurde.“

Eine Entschuldigung von Seiten der Schule lehnte Susan Blade-Wilkinson ab. Stattdessen fordert sie die Einleitung eines Disziplinarverfahren gegen die Pädagogin. „Ich kann nicht glauben, dass sie immer noch an der Schule ist“, so die Mutter. Des Verbotes von gefärbtem Haar sei sie sich zwar im Vorfeld bewusst gewesen. „Aber mal ehrlich: Man konnte die Farben nicht einmal richtig sehen.“

Garry Hancock, Leiter der Graham School, erklärte gegenüber der „Daily Mail“: „Wir sind uns des Vorfalls bewusst, und die Untersuchungen dazu laufen bereits.“ Bis sie abgeschlossen sind, darf die strenge Lehrerin weiterhin an der Schule unterrichten.

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