Weihnachtswunsch: Santa Claus soll Mobbing in der Schule beenden

8-Year-Old Boy Asks Santa to End His Sister's Bullying
8-Year-Old Boy Asks Santa to End His Sister's Bullying (ABC News)

Ursprünglich wollte sich der achtjährige Ryan Suffern zu Weihnachten ein ferngesteuertes Auto wünschen. Doch dann wurde ihm klar, dass es etwas viel Wichtigeres gibt: Seine Zwillingsschwester benötigt Hilfe. Das Mädchen wird regelmäßig von Mitschülern geärgert. Ryan forderte den Weihnachtsmann in seinem Wunschzettel dazu auf, das Mobbing zu beenden.

Es heißt ja immer, dass ein Zwilling spürt, wenn es dem Geschwisterchen nicht gut geht. Im Falle von Ryan und Amber Suffern, beide acht Jahre alt, scheint das genau so zu sein. Denn als die beiden Kinder aus dem US-Bundesstaat North Carolina nun ihre Wunschzettel für das Weihnachtsfest formulieren sollten, schrieb Ryan: „Lieber Weihnachtsmann… Eigentlich wollte ich mir ein [ferngesteuertes] Auto und einen Hubschrauber wünschen, aber das will ich jetzt nicht mehr“, heißt es in seinem Brief. „Die Kinder in der Schule hacken immer noch auf Amber herum. Und das ist nicht fair, weil sie ihnen überhaupt nichts getan hat…“ Weiter erklärt der Junge dem Weihnachtsmann, er habe schon gebetet, dass die Kinder endlich damit aufhören, „aber Gott hat viel zu tun und braucht deine Hilfe“. Der Wunschzettel endet mit der Frage: „Verstößt es gegen die Regeln, das Geschenk schon früher zu bekommen?“

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Ryans Mutter Karen Suffern hatte bis zu diesem Zeitpunkt offenbar keine Ahnung, wie schlimm es um ihre Tochter stand. Sie las den Brief ihres Sohnes und erschrak. „In diesem Moment wurde es mir klar, und ich dachte: ‚Oh mein Gott‘“, sagte sie „ABC News“. Schockiert und gerührt zugleich veröffentlichte Suffern das Schreiben auf ihrer Facebook-Seite. Es verbreitete sich im Internet, und unzählige Menschen meldeten sich bei der Familie. Anfangs sei es ihr unangenehm gewesen, soviel Aufmerksamkeit zu bekommen, da sie ein zurückhaltender Mensch sei, „aber jetzt bin ich der Meinung, dass man sich mit einem solchen Thema auseinandersetzen muss, bevor es zu spät ist“.

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Auch mit der Schulleitung hat sich Suffern mittlerweile in Verbindung gesetzt, um Amber zu helfen, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung (ADHS), Depressionen und Stimmungsschwankungen leiden soll. „Sie wurde im Schulbus, wo 98 Prozent der Mobbing-Aktionen stattfinden, auf einen anderen Platz gesetzt“, sagte Suffern dem Fernsehsender. Amber sitzt jetzt neben ihrer älteren Cousine, die auf sie aufpassen soll.

Eine Studie des amerikanischen Fachmagazins „Psychological Science“ hat ergeben, dass Mobbing-Opfer, denen als Kind in der Schule das Leben schwer gemacht wurde, auch noch im Erwachsenenalter an den Folgen leiden. Gesundheit und Sozialkontakte können unter den schlechten Erfahrungen der Kindheit leiden. Das Risiko, eine psychische Störung, wie zum Beispiel eine Magersucht, zu entwickeln, sei für Mobbing-Opfer sechs Mal höher als für andere Menschen.


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