Einzigartige Beobachtung: Schwarzes Loch verschluckt Stern

Nur einmal in hundertmillionen Jahren verschlingt ein Schwarzes Loch in einer Galaxie einen Stern. Nun hatten Astronomen das große Glück, diesen Vorgang von Anfang an zu verfolgen. Die Beobachtung gelang mit Hilfe des NASA-Satelliten Swift.

Im März dieses Jahres wurden die Forscher zum ersten Mal auf den seltenen Vorgang aufmerksam. Aufzeichnungen des NASA-Satelliten Swift ließen eine neue Gammastrahlenquelle im Weltall erkennen, deren Helligkeit überraschend schnell anstieg und ungewöhnlich lange anhielt. Normalerweise erlöschen Gammastrahlenausbrüche relativ schnell wieder. Nach diversen Untersuchungen kamen Wissenschaftler von der Pennsylvania State University und dem Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik in Cambridge, Massachusetts, zu folgendem Ergebnis: Die Gasstrahlen, als kosmischer Jet bezeichnet, kommen aus einem Schwarzen Loch, das im Inneren einer fernen Galaxie liegt.

Ein Schwarzes Loch ist ein astronomisches Objekt mit so hoher Gravitation, dass es alles um sich herum verschlingt. Die Gas-Fontänen, die ins All hinaus gespuckt werden, sind nach Ansicht der Forscher eine Folgeerscheinung davon, dass das Schwarze Loch die Überreste eines Sterns verschlungen hat.

Offenbar war der Stern dem zuvor inaktiven, 3,9 Milliarden Lichtjahre entfernten Schwarzen Loch so nahe gekommen, dass er aufgrund der hohen Anziehungskraft zuerst von ihm auseinandergerissen und die Überreste dann verschluckt wurden. „Erstaunlicherweise produziert die Quelle noch immer Gammastrahlen, und möglicherweise bleibt sie bis ins kommende Jahr hinein hell genug, um vom Swift-Satellit beobachtet werden zu können“, zitiert die „Daily Mail“ Dr. David Burrows von der Pennsylvania State University. „Sie verhält sich anders als alles, was wir zuvor gesehen haben.“

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Im Durchschnitt ereignet es sich in einer Galaxie nur etwa einmal in hundertmillionen Jahren, dass ein Stern von einem Schwarzen Loch verschluckt wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Astronomie konnte dieses seltene Phänomen nun von Anfang an beobachtet werden. Mit etwas Glück kann der Satellit auch das Ende des Vorgangs aufzeichnen.