Es ist kompliziert: Facebook als Liebes-Orakel

„Single“, "In einer Beziehung“, „Es ist kompliziert“: Viele Facebook-Nutzer geben in ihren Profilen bereitwillig Auskunft über ihr Liebesleben. Diese Angaben zum Beziehungsstatus hat das sogenannte „Data Team“ bei Facebook nun genutzt, um zahlreiche Beziehungs-Statistiken  zu erstellen. Die Datentüftler verraten uns unter anderem, an welchen Wochentagen Facebook-Nutzer sich bevorzugt trennen und welche Jahreszeit laut dem Netzwerk offenbar besonders schlecht für die Liebe ist.

Kurz vor dem Wochenende finden die meisten Trennungen statt, und zum Wochenbeginn scheinen sich die Herzen nur so zuzufliegen. Das und mehr hat zumindest das „Facebook Data Team“ herausgefunden. Dafür untersuchte das Daten-Team, wie und wann amerikanische Nutzer die Angaben zum Beziehungsstatus in den Jahren 2010 und 2011 geändert haben.

Die Ergebnisse veröffentlichten Jackson Gorham und Andrew T. Fiore, Mitglieder des Daten-Teams, in einem Beitrag auf Facebook: Am 14. und 15. Februar flogen sich die Herzen der amerikanischen Facebook-Nutzer demnach nur so zu – genauso wie am 24. und 25. Dezember. Am Valentinstag wurden 49 Prozent mehr Beziehungen gemeldet als Trennungen, an Heiligabend waren es immerhin noch 28 Prozent mehr.

Auch am 1. April verzeichnete das Daten-Team 20 Prozent mehr Nutzer, die ihren Status zu „In einer Beziehung“ änderten als solche, auf deren Pinnwand die Angabe „Single“ aufploppte. Doch offenbar handelte es sich hier in vielen Fällen um einen Aprilscherz – denn am 2. April wurde die höchste Trennungsrate im ganzen Jahr beobachtet.  Besonders schlecht sieht es der Facebook-Analyse zufolge für eine neue Liebe in den Sommermonaten von Mai bis August aus – da nämlich herrscht absolute Flaute.    

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Doch Gorham, Fiore und ihre Kollegen wollten es noch viel genauer wissen. Und kamen zu folgender Erkenntnis: An Sonntagen, Montagen und Dienstagen war die "Paarungsrate" der Facebook-User in den Jahren 2010 und 2011 am höchsten, während zum Ende der Arbeitswoche hin die Trennungsquote ihren Peak hatte. Um ihr Untersuchungsergebnis zu begründen, übten sich die Analysten auch gleich in ein paar fragwürdigen Erklärungsversuchen. Facebook-User, die ihre Beziehung ohnehin beenden möchten, täten dies noch rechtzeitig vor dem Wochenende, um ihre freie Zeit mit Freunden oder auf Partys statt mit dem Partner verbringen zu können. 

Gorham und Fiore weisen jedoch in ihrem Beitrag darauf hin, dass nicht alle Facebook-Nutzer den Beziehungsstatus in ihrem Profil ändern, weshalb nicht davon ausgegangen werden könne, dass ihre Analyseergebnisse exakt die Wirklichkeit wiederspiegeln. Als wissenschaftliches Instrument wird Facebook somit vermutlich nicht in die Geschichte eingehen.