Grubenunglück: Mehrere Bergleute in Thüringen eingeschlossen

In dieser Kali-Grube in Unterbreizbach bei Bad Salzungen (Thüringen) sind Bergleute eingeschlossen. Foto: Martin Schutt/dpa

Tief unter der Erde hat es in der Kali-Grube Unterbreizbach in Thüringen eine Gasexplosion gegeben. Sieben Bergleute waren nach einer mächtigen Druckwelle eingeschlossen - nach drei von ihnen wird noch gesucht


Bei einem Grubenunglück in Südthüringen werden drei Bergleute in etwa 700 Metern Tiefe vermisst. Die Grubenfeuerwehr suche nach ihnen, sagte ein Sprecher des Kali- und Steinsalzproduzenten K+S am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Zunächst seien sieben Bergleute in der Grube in Unterbreizbach eingeschlossen gewesen. Vier von konnten inzwischen unverletzt gerettet werden, wie Sprecher Michael Wudonig sagte. Ursache sei vermutlich ein Gasausbruch nach einer Sprengung beim Kali-Abbau. 

Bei den Arbeiten sei am Mittag Kohlendioxid freigesetzt worden und habe für eine starke Druckwelle  gesorgt, die durch den Schacht und an die Oberfläche gedrungen sei. Wudonig sprach von einer enorm starken Druckwelle. Die Sprengung sei in etwa 900 Metern erfolgt. 

Die Bergwerke Unterbreizbach und Merkers in Thüringen sowie die überirdischen Schachtanlagen wurden geräumt. Betriebsfeuerwehren seien im Einsatz.  Der Förderkorb, mit dem die Bergleute in und aus dem Schacht gelangen, arbeite noch. 

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU)  war auf dem Weg zum Unglücksort. Unterbreizbach gehört zum Kali-Verbund an der Werra mit mehreren Werken in Thüringen und Hessen. 

Kohlendioxid, das in Kalisalzen eingeschlossen sein kann, sei bei der Sprengung "explosionsartig" freigesetzt worden, hieß es. Verarbeitungsanlagen über Tage, wo eine gewaltige Staubwolke zu sehen war, seien unversehrt geblieben. Für die Bewohner in Unterbreizbach (Wartburgkreis) bestehe keine Gefahr, sagte der Unternehmenssprecher.   

Das zum DAX-Konzern K+S AG (Kassel) gehörende Unternehmen K+S Kali GmbH beschäftigt im Kali-Revier Werra nach eigenen Angaben 4370 Mitarbeiter, davon etwa 1000 auf Thüringer Seite.

dpa