Terroranschläge vom 11. September: Falscher Held gibt sich als 9/11-Retter aus

Etwa 3.000 Menschen verloren bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ihr Leben – und viele Amerikaner damit enge Angehörige. Feuerwehrmänner, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten, um andere zu retten, wurden seitdem als Helden gefeiert. Jordan Lifander gab vor, einer dieser ehrenhaften Männer zu sein. Jetzt kam seine Lüge ans Licht, und aus dem Held wurde ein Versager…

Die Lügengeschichte von Jordan Lifander begann vor einem Jahr. Wie die Website „CBS New York“ berichtet, erzählte er Feuerwehrkollegen in South Carolina damals, dass er unter den New Yorker Feuerwehrmännern des 11. Septembers gewesen sei. Sein Märchen schmückte er noch weiter aus: Er gab vor, Kapitän der Einheit „Ladder 133“ gewesen zu sein. Zwölf Männer dieser Feuerwehrmannschaft ließen am Ground Zero ihr Leben.

Lifanders Zuhörer glaubten ihm – und er wurde zum zehnten Jahrestag des Terroranschlags ins Gibbs-Stadion in Spartanburg, South Carolina eingeladen. Vor tausenden Gästen erzählte der Mann – in Uniform und mit einem Aufnäher der New Yorker Feuerwehr – seine erfundene Geschichte. Dabei geizte er auch nicht mit weiteren, ersponnenen Details. Er habe an „47 Beerdigungen in drei Wochen für Brüder, die an diesem Tag gestorben sind“ teilgenommen, so Lifander laut dem Nachrichtenportal „BlueRidgeNow.com“. Das Publikum zollte ihm mit stürmischem Beifall seinen Respekt. 

Selbstverständlich berichteten auch die Medien über die Trauerfeier. So wurden auch Menschen aus New York auf den vermeintlichen Helden aufmerksam.  Feuerwehrmänner und deren ehemalige Kollegen aus der Metropole setzten sich laut „BlueRidgeNow.com“ nun mit dem „Spartanburg Herald-Journal“ in Verbindung. In E-Mails und Anrufen teilten sie der Redaktion am Montag mit, dass es sich bei Lifanders Heldengeschichte um Betrug handele. Die Zeitung habe Lifander daraufhin mit den Vorwürfen konfrontiert.

In der Tat stellte sich laut „CBS New York“ heraus, dass sich Lifander am 11. September 2001 gar nicht am Ort der Katastrophe, sondern in dem Dorf Cedarhurst auf Long Island befand. Die ganze Heldengeschichte war erfunden.

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Am Mittwoch versuchte er sich gegenüber „CBS New York“  mit einem Erklärungsversuch: „Wissen Sie, wenn man einmal mit einer Lüge anfängt, muss man sie weiterspinnen. Der Ganze 9/11-Jahrestag hat mich in seinen Bann gezogen, und dann habe ich einfach gelogen.“ Er sei weder ein Mitglied der New Yorker Feuerwehr noch Kapitän der „Ladder 133“-Einheit gewesen. Dem Reiz, sich als  Held darzustellen, habe er nicht widerstehen können. Das Ganze sei jedoch „ein sehr großer Fehler“ gewesen.

Und sein Fall war tief – jetzt ist Lifander für viele Amerikaner nur noch ein Versager. Vor allem einen hat die Lügengeschichte verletzt und aufgewühlt: Den tatsächlichen ehemaligen Kapitän der Einheit „Ladder 133“, Bill Youngson. „Ich bin außer mir“, erklärte er gegenüber „BlueRidgeNow.com“. „Ich habe die Nase voll davon, dass Menschen anderen Menschen solche Geschichten nur für ein Stück vom Ruhm erzählen.“  Viele Feuerwehrmänner hätten noch heute mit den Folgen ihres damaligen Einsatzes zu kämpfen. Auch deshalb versteht Youngson bei derartigen Fällen keinen Spaß. Er verlange, dass Lifander samt Lügengeschichte an den Pranger gestellt wird. Doch da steht Lifander ohnehin schon. In Kommentaren auf „CBS New York“ verurteilen User ihn und sein „Heldenmärchen“ auf das Schärfste.