Jüngstes Anschlagsopfer: Familie verliert achtjährigen Sohn

Mutter und Tochter überleben schwerverletzt

Der Bombenanschlag auf den Boston-Marathon am Montag forderte drei Menschenleben, unter ihnen auch der achtjährige Martin Richard. Die Familie des jüngsten Opfers traf das Attentat besonders schwer: Während der Vater unverletzt blieb, trugen die sechsjährigen Schwester von Martin und seine Mutter schwerste Verletzungen davon.

Der Bombenanschlag in Boston (US-Staat Massachusetts) hat eine Familie besonders schwer getroffen. Wie der "Boston Globe" und der Sender CNN am Dienstag berichteten, stand der achtjährige Martin Richard zusammen mit seiner Mutter und seiner sechsjährigen Schwester an der Zielgeraden des Boston-Marathons, als es zu den Explosionen kam. Martin wurde getötet.

Dem Mädchen sei ein Bein abgerissen worden, hieß es. Die Mutter habe schwere Verletzungen erlitten und sei in der Nacht zum Dienstag operiert worden. Der Vater und das dritte Kind der Familie seien unverletzt geblieben. Richards hatte selbst am Boston-Marathon teilgenommen. Seine Frau und drei Kinder hatten an der Zielgeraden auf ihn gewartet, als die Bomben explodierte.

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Insgesamt sind bei der Attacke mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 144 seien verletzt worden, 17 befänden sich in kritischem Zustand, hieß es am Dienstagmorgen (Ortszeit) bei CNN. Zehn Verletzten hätten Gliedmaßen amputiert werden müssen.

In stiller Trauer fühlten die Amerikaner mit den Opfern. An der Wall Street unterbrachen die Börsianer am Dienstag den Handel für eine Schweigeminute. Und vor dem Haus, in dem der getötete Martin Richard mit seiner Familie wohnte, legten Menschen Blumen und kleine Geschenke nieder. "Wir danken allen für ihr Mitgefühl und ihre Gebete", sagte Richards. Zugleich bat er, die Privatsphäre seiner Familie zu achten: "Wir kämpfen weiterhin mit unserer Trauer."

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Ein Bild von Martin wurde mittlerweile zum Symbol der Trauer: Auf ihm hält der Junge ein selbstgebasteltes blaues Poster hoch mit den Worten "No more hurting people. Peace". Martin wünschte sich Frieden und dass keine Menschen mehr verletzt würden. Lucia Brawley, eine Freundin von Martins Grundschullehrerin, veröffentlichte das Bild auf ihrer Facebook-Seite. 

Brawley sagte dem US-Fernsehsender CNN, ihre Freundin Rachel Moo habe den Jungen voriges Jahr in der zweiten Klasse unterrichtet. Moo habe ihr erlaubt, das Bild in dem Sozialen Netzwerk zu teilen. "Der einzig konstruktive Weg, mit dieser Tragödie umzugehen, war, dieses Bild zu teilen", sagte Brawley dem Sender, "weil Martins Worte auf diesem Bild eine deutlichere Sprache sprechen als alles, was ich sagen kann." Das Foto stamme von einem Friedensmarsch, den die Schule im Mai 2012 veranstaltet habe. Hunderttausende Nutzer sahen das Bild auf Facebook und reichten es an ihre eigenen Freunde weiter.

dpa/ Yahoo! Nachrichten

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