Flüchtige Seniorin: Verfolgungsjagd im Schneckentempo

Nachdem sie gegen die Fahrtrichtung in einen Kreisverkehr eingebogen war, wurde eine 76-jährige Britin von Polizisten verfolgt. Die Beamten baten sie, anzuhalten. Doch die Fahrerin aus der englischen Grafschaft Essex weigerte sich – und lieferte sich mit den Gesetzeshütern eine Stunde lang die wohl lahmste Verfolgungsjagd aller Zeiten.

Auf dem Nachhauseweg bog Caroline Turner aus Romford versehentlich falsch in einen Kreisverkehr ein – und wurde dabei von einem Polizisten beobachtet. Als die Seniorin mit ihrem Ford Fiesta anschließend wieder in der korrekten Fahrtrichtung auf der zweispurigen Straße weiterfuhr, nahm der Polizeibeamte die Verfolgung auf und wies die Dame mit Handzeichen an, seitlich rauszufahren und auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Doch der Gesetzeshüter hatte nicht mit der Sturheit der 76-Jährigen gerechnet.

Turner weigerte sich schlichtweg, stehenzubleiben. Aus dem Verkehrsdelikt im Kreisverkehr wurde eine lange Verfolgungsjagd, die über eine Stunde dauerte. Für einen Actionfilm hätte die Szene dennoch nicht getaugt, denn sie lief im Schneckentempo ab – mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern legten Verfolgte und Verfolger gerade einmal 27 Kilometer zurück.

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Nachdem sich der Polizist Verstärkung mit Blaulichtern geholt hatte, konnte die Frau schließlich doch noch zum Anhalten gebracht und festgenommen werden. Aus Angst, sie könnte danach gleich wieder ins Auto steigen und sich und andere gefährden, musste die Seniorin die Nacht in einer Zelle verbringen.

Während der Gerichtsverhandlung am darauffolgenden Tag erlegte der Richter der Witwe ein einjähriges Fahrverbot und eine Geldstrafe von umgerechnet 115 Euro auf. „Ich will  mich nicht rausreden – mein Fahrstil entsprach nicht dem gewöhnlich hohen Standard – aber es gab zu wenig Beleuchtung, deshalb fuhr ich in die falsche Richtung“, erklärte Turner anschließend gegenüber der „Daily Mail“. Einschüchtern lässt sich die rüstige Lady durch die Strafe jedoch noch lange nicht: Nach der Zwangspause will sie wieder hinters Steuer. „Aber im kommenden Jahr werde ich Bus fahren“, versprach sie.