Flug verweigert - Frau stirbt an Nierenversagen

Witwer plant Millionenklage gegen Airlines

Der Witwer der verstorbenen Vilma Soltesz will mehrere Fluggesellschaften auf sechs Millionen US-Dollar verklagen. Ihm zufolge hatten Airlines seiner Frau den Rückflug von Ungarn in die USA verweigert, da sie für den Transport zu dick gewesen sei. Drei Tage später starb die etwa 200 Kilogramm schwere Frau. Die 56-Jährige litt an Diabetes und einem Nierenleiden und wollte in den USA ihre Ärzte konsultieren.

Vilma Soltesz hätte nicht sterben müssen, sagte ihr Ehemann Janos. Wie „CBS New York“ berichtet, erlag die Frau einem Nierenversagen. Zuvor hatte sie vergeblich versucht, in die USA zurückzukehren, um dort ihre Ärzte aufzusuchen. Doch drei Fluggesellschaften haben ihr den Transport verweigert. Jetzt will Janos Soltesz laut „ABC News“ Klage gegen KLM Royal Dutch, Delta Airlines und Lufthansa erheben.

Das ungarischstämmige Ehepaar lebt in den USA. Am 17. September waren Vilma und Janos Soltesz nach Ungarn geflogen, um Urlaub in ihrem Heimatland zu machen. Bereits einen Monat zuvor buchten die beiden für den Rückflug zwei Sitze für Vilma Soltesz, die etwa 200 Kilogramm wog und nur noch ein Bein hatte. Auf dem Hinflug ging die Frau mit von der Fluggesellschaft KLM zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln an Bord. Außerdem bekam sie einen extragroßen Sicherheitsgurt. Auch für den Rückflug habe KLM entsprechende Vorkehrungen treffen wollen, sagte der Anwalt laut „ABC News“.

Als das Paar am 15. Oktober zurückfliegen wollte, habe KLM am Flughafen jedoch mitgeteilt, dass es Problems mit einer Rückenlehne gebe. Deshalb könne man den sicheren Transport von Vilma Soltesz nicht garantieren. Auf Anraten der Fluggesellschaft sei das Paar nach Prag gefahren, um dort einen Platz in einem größeren Flugzeug zu buchen. Doch auch Delta Airlines verweigerte der übergewichtigen Frau laut dem Anwalt den Flug. Man habe nicht die nötigen Hilfsmittel, um sie an Bord zu bringen, hieß es.  Zurück in Ungarn sei ein weiterer Versuch gescheitert, mit der Lufthansa in die USA zu fliegen – diesmal wegen Problemen mit dem Sicherheitsgurt.

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„Ich denke, hier läuft etwas falsch“, so der Anwalt des Witwers. „Sie übernahmen die Verantwortung, sie nach Ungarn zu fliegen. Es steht in ihrer Verantwortung, sie auch zurückfliegen.“ Das Ganze sei völlig unlogisch. Über Wien habe das Paar letztlich einen Flug gefunden – zu spät. „Ihr Ehemann wollte sie abholen, aber sie war bereits im Schlafzimmer verstorben‘“, erzählte der Anwalt. Die Todesursache: Nierenversagen. Janos Soltesz ist überzeugt: Das hätte verhindert werden können, wäre seine Frau rechtzeitig in die USA geflogen worden um dort ihre Ärzte zu konsultieren.

Delta und KLM erklärten nun, man habe alles Mögliche versucht, der Familie zu helfen. Eine Entschuldigung, die Janos Soltesz nicht akzeptieren will. Wie „CBS New York“ berichtet, will er die Fluggesellschaften auf insgesamt sechs Millionen US-Dollar verklagen.



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