Freundin von Tugce spricht von «üblen Beleidigungen»

Mahnwache vor dem Darmstädter Landgericht: Mit der Vernehmung einer Freundin von Tugce ist der Prozess um den gewaltsamen Tod der Studentin fortgesetzt worden. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv

Mit der Vernehmung einer Freundin von Tugce ist am Montag der Prozess um den gewaltsamen Tod der Studentin vor dem Landgericht Darmstadt fortgesetzt worden.

Der Angeklagte und seine Kumpels hätten in der Tatnacht bereits vor den Toiletten des Schnellrestaurants in Offenbach Tugce und ihre Freundinnen angepöbelt, sagte die 21-Jährige.

«Es wurden üble Beleidigungen ausgesprochen. Ich habe so etwas noch nie gehört.» Die Studentin hatte nach Aussage mehrerer Zeuginnen mit Tugce auf der Toilette nach zwei betrunkenen Mädchen gesehen, die von Sanel M. und zwei Freunden belästigt worden sein sollen. Der 18-Jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt.

Tugce und ihre Freundinnen hätten zwar zurück geschimpft, allerdings deutlich weniger aggressiv, sagte die 21 Jahre alte Studentin. «Halt die Fresse!» habe Tugce auf Sanels üble Pöbeleien geantwortet. Den Schlag des Angeklagten hat die Zeugin nach eigener Aussage zwar nicht gesehen, aber gehört.

«Das war ein Geräusch so laut, als ob jemand einen Fernseher aus dem Fenster wirft.» Außer der Studentin sollten am dritten Verhandlungstag noch zwei weitere Freundinnen des Opfers gehört werden, die in der Tatnacht im vergangenen November dabei waren. Die Jugendkammer hat zudem Rettungssanitäter, zwei Ärzte und zwei Freunde des Angeklagten geladen.