Gibt es bald keine Weihnachtsfeiern mehr?

Droht Weihnachtsfeiern das Aus?

Weihnachtsfeiern haben in deutschen Firmen Tradition. Betriebe zeigen mit der Ausrichtung einer Weihnachtsfeier, dass sie die Arbeit ihrer Mitarbeiter zu schätzen wissen, und Kollegen kommen sich häufig auch privat näher. Doch damit könnte bald in vielen Firmen Schluss sein. Ein neues von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplantes Steuergesetz könnte die Abwicklung von Firmenfeiern nämlich deutlich komplizierter machen. Im schlimmsten Fall drohen Mitarbeitern sogar Steuernachzahlungen, nur weil sie an einer Weihnachtsfeier teilgenommen haben.

Schäuble will zwar den steuerlichen Freibetrag für Ausgaben für Betriebsfeiern wie Weihnachtsfeiern um 40 Euro auf 150 Euro pro Mitarbeiter erhöhen. Gleichzeitig plant der Finanzminister aber auch die Einführung neuer Regelungen nach dem sogenannten "Gesetz zur Anpassung der Abgabenordnung an den Zollkodex der Union und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften".

Die Steuerbefreiung für die geldwerten Vorteile für Angestellte durch Weihnachtsfeiern soll beispielsweise nur noch dann gelten, wenn die Veranstaltungen allen Beschäftigten offenstehen. Nimmt ein Mitarbeiter also an einer Abteilungsfeier teil, zu der Kollegen aus anderen Abteilungen nicht eingeladen sind, müsste er wegen der Inanspruchnahme geldwerter Vorteile zusätzliche Steuern zahlen. Durch die geplanten Neuregelungen würde Unternehmen ein sehr hoher Verwaltungsaufwand beim Ausrichten von Weihnachtsfeiern entstehen.

Wirtschaftsverbände schätzen, dass etwa 2,5 bis 3 Millionen Unternehmen von der Neuregelung betroffen sein werden. Sollte Schäuble das Steuergesetz tatsächlich durchsetzen, könnten die anstehenden Weihnachtsfeiern im Jahr 2014 für viele Arbeitnehmer die letzten sein.

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