Ikea lässt Gartenzwerge niedermetzeln

Ikea lässt Gartenzwerge niedermetzeln

Einrichtungsriese versus Gartenzwerge: Ikea wirbt in Großbritannien für Gartenmöbel und veranstaltet damit ein regelrechtes Gemetzel. Was als verkaufsfördernder Gag gedacht war, entpuppt sich nun als Image-Gau für die schwedische Firma. Wenn es um ihre „Gnomes“ geht, verstehen die Inselbewohner nämlich so gar keinen Spaß. 

In dem TV-Spot der Londoner Werbeagentur Mother müssen gleich ein Dutzend Gartenzwerge für Ikea dran glauben. Ein Pärchen möchte seinen Garten für die Sommersaison aufhübschen. Das kommt bei den alteingesessenen Tonfiguren mit roter Zipfelmütze gar nicht gut an, sie sabotieren die Deko-Aktion mit Leibeskräften. Das Ergebnis: Ihre Besitzer schlagen zurück, mit Hängemattengeschossen und Salven aus dem Gartenschlauch, Zwerge gehen zu Bruch, ein Meer aus Scherben.

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Begleitet vom Mötley Crüe-Song „Time for Change“ läuft der 60-sekündige Spot auf seinen Höhepunkt zu, der Aufruf an alle britischen Gartenbesitzer lautet: „Machen Sie mehr aus Ihrem Garten. Sagen Sie nein zu Gartenzwergen.“ Genau das möchten einige Engländer aber offensichtlich nicht tun. Rund 50 empörte Fernsehzuschauer beschwerten sich bei der „Advertising Standards Authority“ über die „angsteinflößende und unpassende“ Werbung. Die ASA ist mit dem Deutschen Werberat vergleichbar, der eine Art Vermittlerfunktion zwischen werbenden Unternehmen und Bevölkerung hat und auch Beschwerden über den Inhalt von Kampagnen betreut.

Maßregeln wird die ASA Ikea für das Gartenzwerg-Massaker aber nicht. „Wir sind nicht der Ansicht, dass der Spot Gewalt fördert“, so ein Sprecher der nichtstaatlichen Organisation – eine Niederlage für alle Zwergenfans. Einer von ihnen sagte gegenüber der britischen Zeitung „The DailyMail“: „Wir sind eine Nation von Gnom-Liebhabern!“ Das weiß natürlich auch der schwedische Möbelriese. Er ließ über seinen Marketingmitarbeiter Peter Wright ausrichten, das nicht eine Zierfigur bei den Dreharbeiten zu Schaden gekommen sei – und das dank „cleverer Nachbearbeitung und einiger mutiger Stuntdoubles.“