Kiosk-Verkäufer wollte Lotto-Millionäre um Gewinn prellen

Ihre Freude währte nur kurz: Ein englisches Pärchen gewann eine Million britische Pfund im Lotto. Doch als sie ihren Tippschein in einer Filiale vorlegten, erklärte der Verkäufer ihnen, dass dieser wertlos sei – um den Gewinn selbst zu kassieren. Der Schwindel flog jedoch auf. Jetzt wurde der 30-Jährige zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.

Der Spitzname von Farrakh N. lautet „Lucky“, berichtet die britische Tageszeitung „Daily Mail“. Doch mit seinem Betrugsversuch hatte der 30-Jährige kein Glück. Im Mai dieses Jahres erschien Stammkundin Maureen Holt in dem Laden in Oldham, Greater Manchester, in dem N. arbeitete, und zeigte ihm den Lottoschein, den sie zusammen mit ihrem Ehemann gekauft hatte.

Nachdem N. die Zahlen mit denen der aktuellen „EuroMillions“-Ziehung verglichen hatte, erklärte er der 78-Jährigen, dass sie nichts gewonnen habe. Daraufhin ließ die Rentnerin den mutmaßlich wertlosen Schein im Laden zurück. Maureen Holt ahnte nicht, dass N. sie dreist belogen hatte. In Wirklichkeit hatten sie und ihr zwei Jahre älterer Gatte mit dem Los nämlich eine Million Pfund (umgerechnet etwa 1,26 Million Euro) gewonnen.

N. gab sich laut „The Guardian“ bei der Telefon-Hotline der Lotterie-Gesellschaft „Camelot“ anschließend selbst als Gewinner aus und gab an, den Schein in dem Laden erworben zu haben, in dem er arbeitete. Holt hatte den Lottoschein jedoch in einem anderen Geschäft gekauft und mit Karte bezahlt. So konnte sie als rechtmäßiger Besitzer identifiziert werden. N., der nach Informationen der „Daily Mail“ kurz vor dem Vorfall nach Pakistan abgeschoben werden sollte, wurde daraufhin Ende Juli verhaftet.

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Im vergangenen Monat bekannte er sich dann des Betrugs für schuldig. Am Montag wurde er vom „Minshull Street Crown Court“ in Manchester zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. „Das trifft den Kern des öffentlichen Vertrauens in die Nationallotterie“, zitiert „The Guardian“ aus der Urteilsbegründung. „Das Gericht muss Ihnen und anderen gegenüber deutlich machen, dass diese Art von Betrug mit erheblichen Haftstrafen geahndet wird.“ Nach Angaben von „Camelot“ seien derartige Betrugsfälle selten, obwohl täglich zahlreiche Transaktionen stattfänden. Um ihre Spielkunden zu schützen, stelle man höchste Anforderungen an die eigenen Standards.

Nach dem Urteil ließen die Holts verlauten: „Wir sind froh, dass Gerechtigkeit genüge getan wurde und dass diese Angelegenheit nun hinter uns liegt. Wir freuen uns nun darauf, unseren Lottogewinn zu genießen und Zeit mit unserer Familie und unseren Freunden zu verbringen.“



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