Lagerfeld präsentiert seine Fotografien in Hamburg

Karl Lagerfeld kommt zur Vernissage der Ausstellung «Feuerbachs Musen - Lagerfelds Models». Foto: Bodo Marks

Gleich drei große deutsche Museen befassen sich zur Zeit mit dem Schaffen des Modeschöpfers, Designers und Fotografen Karl Lagerfeld. «Ich werde ja nicht sagen, ich finde das entsetzlich», sagte Lagerfeld am Samstagabend bei einer Vernissage in Hamburg.

Im schwarzen Anzug, mit charakteristischer Sonnenbrille und schneeweiß gepudertem Zopf war Lagerfeld aus Paris zu dem Event mit geladenen Gästen gekommen. Die Hamburger Kunsthalle zeigt bis 15. Juni «Feuerbachs Musen - Lagerfelds Models» - seine großformatigen erotischen, von der Antike inspirierten Fotografien in Dialog mit den in Italien entstandenen Gemälden des Malers Anselm Feuerbach (1829-1880).

Außerdem eröffnet am 27. Februar das Museum für Kunst und Gewerbe der Hansestadt die Schau «Mythos Chanel», bei der natürlich auch zahlreiche Entwürfe des langjährigen Chefdesigners der historischen Topmarke zu sehen sind (bis 18. Mai). Und unter dem Titel «Parallele Gegensätze» widmet sich in Essen das Museum Folkwang bis 11. Mai rund 400 seiner Werke aus Fotografie, Buchkunst und Mode.

In seiner Heimatstadt Hamburg bekundete Lagerfeld im Gespräch mit Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner seine frühe Verbundenheit mit dessen Haus. Bereits als er noch keine 13 Jahre alt gewesen sei, habe er ohne seine Schulklasse allein die Kunsthalle besucht und Bilder studiert.

Eine «enge Affinität» zum Künstler Feuerbach habe es dazu durch seine Halbschwester gegeben, die eine Replik von dessen «Iphigenie» geerbt hatte. Seine Mutter habe ihm erklärt, wer das war - und Goethes Worte «Das Land der Griechen mit der Seele suchend» aus dem Stück «Iphigenie auf Tauris» kennzeichne auch ihn, sagte Lagerfeld, die Antike sei «die Jugend der Welt» gewesen.

Als weitere wichtige Anregung diene ihm Lektüre aus seiner Bibliothek mit 300 000 Bücher in mehreren Sprachen. «Ich tue nichts anderes - jeden Morgen lese ich von sechs bis neun. Da gibt es 1000 Türen, die sich öffnen, die anderen durch Mangel an Sprachkenntnissen verschlossen sind», erklärte der Modezar.

Hamburger Kunsthalle