Lebensgefährliches Pestizid: Sieben Hotelgäste sterben offenbar durch Insektenspray

Innerhalb von drei Monaten sind sieben Personen, die in einem Hotel in Thailand übernachtet oder dessen Einrichtungen genutzt hatten, gestorben - darunter auch ein britisches Ehepaar und eine Neuseeländerin. Während die Behörden die Todesfälle zunächst offiziell mit Lebensmittelvergiftungen in Verbindung brachten, spürten verdeckte Ermittlungen eine andere mögliche Ursache auf: Eventuell kamen die Hotelgäste durch den Einsatz von hochgiftigem Insektenspray ums Leben. 

Mitte Februar wurden die britischen Rentner George Everitt und seine Frau Eileen laut der britischen „Daily Mail“ tot in ihrem Zimmer im Hotel „Downtown Inn“ in Chiang Mai aufgefunden. Sie bewohnten dasselbe Zimmer, in dem auch die 23-jährige Sarah Carter wenige Tage zuvor übernachtet hatte – und kurz darauf starb. „Es schien eine schlimme Lebensmittelvergiftung zu sein”, erklärte der Vater der Neuseeländerin gegenüber der Tageszeitung. Innerhalb einer Stunde seien die Beschwerden dann aber auch auf die Herzregion der jungen Frau übergegangen. Sarahs Mutter setzte sich sofort in den Flieger, um zu ihrer Tochter zu eilen. Bei ihrer Ankunft war Sarah aber bereits an Herz- und Nierenversagen gestorben.

Insgesamt sieben Personen sind inzwischen nach dem Besuch oder einer Übernachtung in dem Hotel ums Leben gekommen. Die Fälle stellten die Polizei vor ein Rätsel. Mehrere der Todesopfer hatten zuvor Gerichte mit Algen an einem Marktstand gegessen – aber nicht alle. Die Symptome waren jedoch bei allen ähnlich, bevor sie starben: Die meisten litten an einer Herzmuskelentzündung. Ursprünglich ging man davon aus, dass eine Verunreinigung von Lebensmitteln oder des Wassers dazu geführt hatte.

Doch die Familien der Opfer mutmaßen, dass die eigentliche Todesursache vertuscht werden sollte. In einem Beitrag der neuseeländische Informationssendung „60 Minutes“ wurde laut „Daily Mail“ nun davon berichtet, dass in den Zimmern des Hotels ein mit Chlorpyrifos angereichertes Insektenspray gegen Bettwanzen benutzt wurde. In vielen Ländern ist der Einsatz des Pestizids aufgrund seiner toxischen Wirkung verboten. Journalisten hatten nach Berichten der „Daily Mail“ verdeckt in dem Zimmer eingecheckt, das auch Sarah Carter und George und Eileen Everitt bewohnt hatten. Dort entnahmen sie Stichproben, die sie untersuchen ließen.

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Die thailändische Polizei hat das Hotel inzwischen durchsucht. Der Leiter des Gesundheitsamts von Chiang Mai geht mittlerweile davon aus, dass der Fehler eventuell bei den Kammerjägern liegt. „Möglicherweise haben sie die falschen Chemikalien zusammengemischt“, so Dr. Surasing Visaruthrat gegenüber der „Daily Mail“. Auch der UN-Wissenschaftler Ron McDowell geht davon aus, dass Sarah Carters Tod auf das Pestizid zurückzuführen ist. McDowell vermutet, dass der übereifrige Einsatz eines Kammerjägers die Überdosierung des Giftes erklären könnte.

Für die Angehörigen von Sarah Carter, dem Ehepaar Everitt und der anderen Todesopfer aus  Kanada, Frankreich, den USA und Thailand, bringt die Gewissheit mit Sicherheit keinen Trost. Zumal das „Downtown Inn“ nach Informationen der „Daily Mail“ nach wie vor Zimmer vermietet.