Leiblicher Vater von Steve Jobs: Treffen, ja – erster Schritt, nein!

Der ganzen Welt ist Apple-Genie Steve Jobs ein Begriff. Doch dass er als Kind adoptiert wurde, dürfte bei weitem nicht so bekannt sein wie seine zahlreichen Produkte, die längst nicht mehr wegzudenken sind. Im Zuge seines Rücktritts als Apple-Boss wird Jobs Leben allerdings genauer denn je beleuchtet. In dem Zusammenhang dringen auch neue Details bezüglich seiner Adoption an die Öffentlichkeit. Der leibliche Vater des heute 56-Jährigen meldete sich zu Wort.

Seinen leiblichen Vater, Abdulfattah John Jandali, hat Jobs nie kennengelernt, wie ersterer in einem Interview mit der „New York Post“ sagte. Der syrische Immigrant  erklärte auch, weshalb er und seine damalige Freundin, Joanne Simpson, sich im Jahr 1955 dazu entschlossen haben, ihr Kind zur Adoption freizugeben. „Ich war sehr verliebt in Joanne“, so der heute 80-Jährige. „Aber leider war ihr Vater ein Tyrann, der ihr verbot, mich zu heiraten, da ich aus Syrien war.“

Daraufhin habe Simpson Jandali ihre Entscheidung zur Adoption mitgeteilt. Der in San Francisco geborene Steve fand kurz darauf in Paul und Clara Jobs aus dem kalifornischen Mountain View neue Eltern. Nur wenige Monate nach der Adoption sei Simpsons Vater dann verstorben, so Jandali. Danach habe er seine Freundin zum Traualtar geführt.

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Jandali, der heute Vize-Präsident eines Casinos in Reno im US-Bundesstaat Nevada ist, hat seinen Sohn nach eigenen Angaben noch nie getroffen. Sein „syrischer Stolz“ stünde ihm dabei im Weg. Bislang habe er sich gescheut, die Initiative zur Kontaktaufnahme zu ergreifen. „Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass es mich nicht betrübt, nicht Teil der unglaublichen Reise meines Sohnes gewesen zu sein“, so Jandali im „New York Post“-Interview. „Es mag komisch klingen, aber ich bin nun mal nicht bereit dazu, den Hörer abzunehmen und ihn anzurufen - selbst wenn einer von uns auf dem Totenbett liegt.“  Diesen Schritt müsse Steve tun, „da der syrische Stolz in mir nicht will, dass er jemals denkt, dass ich hinter seinem Vermögen her bin.“ Dieses spielt für ihn laut eigenen Aussagen überhaupt keine Rolle, da er „selbst genug Geld“ hat. 

Vielleicht geht Jandali aber auch noch einmal in sich und gibt sich einen Ruck. Aktuelle Fotos zeigen den ehemaligen Apple-Boss extrem abgemagert, was angesichts seines Gesundheitszustands das Schlimmste befürchten lässt. Gut möglich, dass Steve Jobs genauso auf den ersten Schritt seines Vaters wartet wie umgekehrt – ihm dazu aber momentan einfach die Kraft fehlt.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Steve Jobs als Gallionsfigur von Apple zurücktreten würde. An der Spitze des Konzerns hatte Jobs das Unternehmen zum wertvollsten der Welt, ihn selbst zum Milliardär gemacht. Dabei ist Jobs eigentlich Anhänger des Zen-Buddhismus. Die Strömung steht unter anderem für eine antimaterialistische Philosophie, was Jobs bereits Kritik einbrachte: „Er ist voller Widersprüche“, zitierte die „Daily Mail“ den Jobs-Biografen Leander Kahney. „Er ist ein Buddhist und sollte antimaterialistisch sein.”

Seine spirituelle Sinnsuche soll es übrigens auch gewesen sein, aufgrund derer Jobs einst in Indien in Kontakt mit Drogen kam. Seine LSD-Erfahrung will der 56-Jährige auf keinen Fall missen: Sie zähle zu den „zwei oder drei wichtigsten Dingen, die ich je in meinem Leben gemacht habe“, zitiert ihn die „Huffington Post“.