Londoner Anti-Terror-Einheit sprengt Pannen-Auto

Böse Überraschung für einen Londoner Touristen: Nima Hosseini Razi stellte seinen kaputten Ford Mondeo im Halteverbot vor dem britischen Parlament ab. Während er sich das Warten auf den Abschleppdienst mit einem Besuch im Buckingham Palace verkürzte, sprengte die Anti-Terror-Polizei sein Pannen-Auto. Sie hatten es als verdächtiges Objekt eingestuft.

Die ganze Nacht war Nima Hosseini Razi von Newcastle nach London gefahren. Der Wirtschaftsstudent der University of Wales wollte endlich einmal die Hauptstadt besuchen. „Ich lebe seit elf Jahren in Newcastle und bin mit London nicht vertraut. Auf meiner Fahrt machte der Bremsblock Probleme und das Lenkrad wackelte“, sagte er im Interview mit der britischen Tageszeitung „The Telegraph“. Es war drei Uhr morgens, als er die Londoner Innenstadt erreichte.

Weil er niemanden finden konnte, der den Schaden am Wagen beheben konnte, entschied er sich schließlich, dort zu parken, wo ihn der Pannendienst vermutlich schnell finden würde: gleich beim House of Commons, dem britischen Unterhaus, und der großen Kathedrale Westminster Abbey. Am Armaturenbrett hinterließ er eine Nachricht: „Sehr geehrte Damen und Herren, dieses Auto ist kaputt. Ich warte auf den Pannendienst. Bitte keinen Strafzettel verteilen. Vielen Dank.“

Am Morgen besuchte er erst mal den Buckingham Palace, um dem eigentlichen Grund seiner Reise nachzukommen: Sightseeing. Doch als Nima Hosseini Razi zu seinem Auto zurückkehrte, traute er seinen Augen kaum: „Alle Autoscheiben waren eingeschlagen, der Kofferraum stand offen“, sagte er dem „Telegraph“. Von der Polizei erfuhr er nur, dass sie sein Auto als verdächtiges Objekt eingestuft hatten und im Innenraum eine kontrollierte Sprengung herbeigeführt wurde. Zu allem Überfluss hatte man Nima Hosseini Razi außerdem noch einen Strafzettel für falsches Parken verpasst.

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Die Begründung, was ihn oder sein Auto so verdächtig machte, blieb man Nima Hosseini Razi schuldig. In einer offiziellen Stellungnahme der Polizei hieß es nur: „Wir können bestätigen, dass sich bei Storey's Gate ein verdächtiges Fahrzeug befand. Am Mittwoch um 10.20 Uhr fand eine kontrollierte Sprengung statt. Im Nachhinein wird der Zwischenfall als ungefährlich eingestuft.” Dem London-Besucher reicht das als Erklärung nicht aus. Dem „Telegraph“ sagte er: „Ich verlange außerdem eine Entschädigung und ein neues Auto, um zurück nach Newcastle zu fahren.“



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