Makabere Ladung: Flughafen-Zoll findet 18 menschliche Köpfe

Eine grauenvolle Entdeckung haben Zollbeamte am Flughafen in Chicago gemacht. Sie fanden 18 menschliche Köpfe - tiefgefroren. Die makabere Fracht stellte die Behörden zunächst vor ein Rätsel. Doch offenbar sind solche schaurigen Sendungen keine Seltenheit.

"Humanpräparat" stand auf dem Paket mit den eingewickelten, gut erhaltenen Köpfen. Mitarbeiter des Zolls hatten die Ladung bei einer Routinekontrolle mit einem Röntgenscanner bemerkt und konfisziert, wie die "Huffington Post" berichtet. Das Paket kam aus Rom, wo Wissenschaftler mit den Köpfen medizinische Experimente durchgeführt hatten. Nun wurden sie zurück in den US-Bundesstaat Illinois geschickt, um dort eingeäschert zu werden. Von dort waren sie ursprünglich nach Italien versendet worden.

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Der schaurige Fund war Teil einer drei Container umfassenden Ladung, die kurz vor Weihnachten beschlagnahmt wurde. Laut offiziellen Aussagen seien die Formulare nur unzureichend ausgefüllt worden. Dies kann auf illegalen Handel hindeuten. Die Lokalzeitung "Sun Times" allerdings berichtet, dass die Köpfe an eine Einrichtung geschickt werden sollten, die polizeilich beobachtet werde.

Die Behörden wollten dies nicht bestätigen. "Es handelt sich möglicherweise um legale medizinische Fracht. So etwas beobachten wir an verschiedenen Orten im Land", zitiert die Zeitung einen Sprecher des US-amerikanischen Heimatschutzes. Eine Expertin, die die Körperteile begutachten durfte, konnte an der Sendung allerdings nichts Illegales feststellen. Am Dienstag wollte ein Bestattungsunternehmen die Köpfe aus dem Leichenschauhaus abholen. Bevor sie endlich ihre letzte Ruhe finden dürfen, müssen aber noch die Behörden zustimmen.

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Derartiges Frachtgut ist nichts Ungewöhnliches. "Erst in der vergangenen Woche haben wir acht Köpfe an die Chicagoer Rush Universität geschickt", sagte Paul Dudek von der Illinois Anatomical Gift Association der "Huffington Post". Die Organisation kümmert sich darum, dass tote Körperteile zu medizinischen Zwecken verwendet werden können. Etwa 450 ganze Leichen und unzählige Körperteile versenden Dudek und seine Mitstreiter jedes Jahr per Paketdienst, darunter auch ein dutzend Köpfe. An den leblosen Objekten forschen dann Medizinstudenten und Ärzte aus Bereichen wie Zahnheilkunde, Augenheilkunde und Neurologie. Auch plastische Chirurgen üben erst an Toten.

Die meisten Körper würden von den Menschen bereits zu Lebzeiten an die Wissenschaft gespendet, erklärte Dudek. Manchmal bekommen die Forscher auch Leichen von Familien, die sich eine Bestattung nicht leisten konnten. Sämtliche dieser besonderen Spenden werden dann verschickt. Und irgendwo klingelt dann der Postmann mit einem verpackten Kopf oder Gehirn unterm Arm.

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