Nach tödlichem Unfall: Autofahrer muss Schild mit Schuldgeständnis tragen

Als Michael Giacona im vergangenen Jahr betrunken am Steuer seines Wagens saß, überfuhr er nicht nur eine rote Ampel. Wenige Sekunden später erfasste Giaconas Auto auch den Wagen Aaron Coy Pennywells, der infolge des Unfalls starb. Ein texanisches Gericht entschied sich, den 39 -Jährigen als Strafe an den Pranger zu stellen - an mehreren Tagen muss er nun ein Schild mit folgender Aufschrift tragen: „Ich habe Aaron Coy Pennywell getötet, als ich betrunken Auto gefahren bin.“

Wie der „Houston Chronicle“ berichtet, ist die Anweisung Teil der zweijährigen Bewährung, zu der Giaconas Strafe ausgesetzt wurde. Richter Michael R. Fields ordnete demnach an, dass Giacona das Schild an vier aufeinanderfolgenden Samstagen in der Öffentlichkeit tragen müsse. Angefertigt wurde das Plakat von Kaye Pennywell, der Mutter des Unfallopfers.

Außerdem wurde Giacona dazu verpflichtet, eine elektronische Fußfessel zu tragen und zu Hause ein gerahmtes Foto von dem Opfer aufzustellen. Giacona hatte im Juni 2010 unter Einfluss von Alkohol im Harry County, Texas, einen Unfall verursacht, infolgedessen der 20-jährige Aaron Coy Pennywell ums Leben kam.

Als Grund für die drastischen Maßnahme nannte der Richter Zweifel daran, dass eine Bewährungsstrafe allein ausreiche, um Giacona zur Vernunft zu bringen. „Sie machen mich nervös“, erklärte Fields laut Gerichtsprotokoll am 3. April, so der „Chronicle“. „Der Grund, weshalb Sie mich nervös machen, ist, dass ich das, was Zeugen über ihr Benehmen an diesem Abend sagten, glaube: Dass Sie nämlich, selbst nachdem Sie jemanden getötet haben, immer noch auf der Suche nach mehr Alkohol waren. Und das ist nicht Ihr erster Alkoholmissbrauch am Steuer.“

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Am vergangenen Samstag musste Giacona nun erstmals seine ungewöhnliche Strafe antreten. Von neun Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags musste er sich samt Schild am Unfallort zeigen. Dort hat Kaye Pennywell eine provisorische Gedenkstätte für ihren Sohn errichtet. Gegenüber Medien soll die Mutter erklärt haben, dass sie sich persönlich davon überzeugen wolle, dass Giacona regelmäßig erscheine.

Mit dem Urteil zeigte sich Pam Lewandowski, eine Bekannte der Pennywells, sehr zufrieden: „Ich bin begeistert von der Strafe, weil er so mehr Verantwortung für seine Tat zeigen muss“, erklärte sie gegenüber dem lokalen US-Fernsehsender „KHOU“. Zudem sei es eine Warnung für andere, was Alkohol am Steuer anrichten könne.