Nach tödlicher U-Bahn-Attacke in New York: Obdachloser festgenommen

Ein grausames Verbrechen erschüttert New York: Ein Mann wird vor eine U-Bahn gestoßen und stirbt. Die Polizei nimmt einen Obdachlosen fest. Derweil sorgt ein Foto der Szene für hitzige Diskussionen. 



Weil er einen Mann vor eine U-Bahn gestoßen haben soll, ist in New York ein Obdachloser festgenommen worden. In mehrstündigen Vernehmungen habe der 30-Jährige Aussagen gemacht, die ihn mit dem Verbrechen in Zusammenhang brächten, zitierte die "New York Times" am Mittwoch (Ortszeit) einen Polizeisprecher. Bei der Tat war am Montag ein 58 Jahre alter Mann in einer Station in Manhattan von der einfahrenden U-Bahn erfasst und zu Tode gequetscht worden. 

Der Obdachlose war unter anderem auf einem Handy-Video zu erkennen gewesen, dass ein Zeuge der Szene gefilmt und ins Internet gestellt hatte. Der 30-Jährige sei zuvor bereits mehrfach wegen kleinerer Vergehen verhaftet worden, sagte der Sprecher. Die Polizei vermutet, dass er aus noch unbekannter Ursache einen Streit mit dem 58-Jährigen angefangen und ihn dann plötzlich auf die Gleise gestoßen habe. Die beiden Männer hätten sich wahrscheinlich nicht gekannt. Der Fahrer des Zugs hatte nicht mehr rechtzeitig bremsen können und erlitt einen Schock. 

Für hitzige Diskussionen sorgt in New York unterdessen ein Foto der Szene: Ein freier Fotograf der "New York Post", der zufällig ebenfalls auf dem Bahnsteig war, fotografierte den 58-Jährigen wenige Sekunden vor seinem Tod, wie er auf den Gleisen steht, die Hände auf dem Bahnsteig, und dem einfahrenden Zug entgegenblickt. Die Boulevardzeitung druckte es groß auf der Titelseite ab - zur Empörung vieler Menschen. "Es hat doch jemand dieses Foto gemacht", sagte der TV-Moderator Al Roker beim Sender NBC. "Warum hat er ihm nicht geholfen?" Der Fotograf wies die Vorwürfe zurück. Er habe mit seinem Kamera-Blitz den U-Bahn-Fahrer warnen wollen. 

dpa