NSU-Prozess: OSZE rät zu Plätzen für türkische Medien

Internationale Presseberichte in öffentlichem Interesse

ARCHIV - Die Namen der Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist besorgt über die fehlenden Plätze für internationale Journalisten beim bevorstehenden NSU-Prozess

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist besorgt über die fehlenden Plätze für internationale Journalisten beim bevorstehenden NSU-Prozess. "Der Zugang von türkischen und anderen interessierten Medien (...) wäre im öffentlichen Interesse", erklärte die Organisation in Wien. Sehr zu begrüßen sei indes "die außergewöhnlich differenzierte und lebhafte öffentliche Debatte, die sich in Deutschland abspielt", hieß es mit Blick auf die hitzige Debatte zur umstrittenen Platzvergabe.

Das Oberlandesgericht München hatte die Presseplätze für den NSU-Prozess nach der Reihenfolge des Eingangs der Anträge vergeben. Dabei gingen die meisten internationalen und alle türkischen Medien leer aus, was inner- und außerhalb Deutschlands heftige Kritik nach sich zog.

Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) schaltete sich ein. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch sagte er, es sei problematisch, wenn eine mutmaßliche Terrorgruppe "über Jahre in Deutschland morden kann und es dann beim Prozess ausreichen soll, dass nationale Medien, nicht aber Vertreter der internationalen Öffentlichkeit ausreichend Zugang zur Verhandlung haben".