Studie: Nur fünf Gene formen Ihr Gesicht

Eine kleine hübsche Stupsnase, volle Lippen und hohe Wangenknochen – Indikatoren für ein schönes Gesicht, die von unendlich vielen Faktoren unseres Erbmaterials abhängen? Mitnichten: Wie Wissenschaftler jüngst herausgefunden haben, sind gerade einmal fünf Gene für die Ausprägung der menschlichen Gesichtsform verantwortlich.

Dass die DNA für das äußere Erscheinungsbild und optische Ähnlichkeiten, etwa von Geschwistern, verantwortlich sind, ist  bekannt – eineiige Zwillinge teilen bekanntermaßen die gleichen Gene. Welche davon genau für die Ausbildung der Gesichtszüge verantwortlich sind, war jedoch bisher nicht bekannt. Doch nun haben Manfred Keyser von der Erasmus Universität Rotterdam und seine Kollegen das Rätsel im Rahmen einer umfassenden Studie des „International Visible Trait Genetics (VisiGen) Consortium“ gelöst.

Fast zehntausend Freiwillige aus verschiedenen europäischen Ländern nahmen an der Studie teil. Mithilfe von Kernspintomografen wurden dreidimensionale Profile ihrer Gesichter erstellt, die auf 48 Charakteristika untersucht und mit zweidimensionalen Fotos verglichen wurden, um Ähnlichkeiten herauszuarbeiten. Die anschließende Beleuchtung der DNA ergab: Verantwortlich für die Ausbildung der Gesichtszüge sind fünf Gene: PRDM16, PAX3, TP63, C5orf50 und COL17A1. Damit wurden auch die drei Gene, bei denen schon länger ein Zusammenhang mit den Gesichtszügen vermutet wurde, verifiziert.

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Nicht nur Fehlbildungen im Gesicht, wie etwa Gaumenspalten, können von Medizinern mit Hilfe der neuen Erkenntnisse nun besser untersucht und vorhergesagt werden, langfristig will man damit auch potentielle Verbrecher stellen. “Vielleicht wird es bald möglich sein, allein anhand der am Tatort aufgefundenen DNA ein Phantombild von Personen zu erstellen, das Ermittlern von Straftaten interessante Hinweise liefern könnte“, so Keyser. Bereits jetzt ließen sich anhand des Erbmaterials ziemlich verlässliche Aussagen über die Form der Augen und die Haarfarbe treffen.




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