«One-Trick Pony»: Womit Google sein Geld verdient

EU-Kommissarin Margrethe Vestager wirft Google vor, die dominierende Position bei der Internet-Suche zum Nachteil von Konkurrenten auszunutzen. Foto: Julien Warnand

Google Suche, G-Mail, Google Maps, der Online-Speicher Google Drive, das Smartphone-Betriebssystem Android mit dem App-Store Google Play und, und, und: Die Liste der Google-Dienste wird von Jahr zu Jahr länger.

Und in seinen geheimen Labs arbeitet der Konzern an weiteren Produkten wie einem selbstfahrenden Auto oder Heißluft-Ballons, über die auch entlegene Gegenden mit Internet-Zugängen versorgt werden sollen.

Wenn es im Hightech-Zirkus aber um das Geldverdienen geht, ist Google quasi nur ein «One-Trick Pony», also ein Zirkuspferd, das nur einen einzigen Trick beherrscht, nämlich Werbung. Von den 18,1 Milliarden Dollar Umsatz im 4. Quartal 2014 entfielen gut 16,1 Milliarden auf Online-Werbung. Den Großteil der Umsätze (12,4 Milliarden Dollar) erzielt Google auf den eigenen Sites, den Rest (3,7 Milliarden Dollar) auf dem Webseiten von Geschäftspartnern.

In der Google-Bilanz wird sonst nur noch ein Umsatz-Segment mit dem wenig aussagekräftigen Titel «Other» (Anderes) aufgelistet. Hinter diesen Umsätzen von knapp zwei Milliarden Dollar, die Google nicht weiter aufschlüsselt, stehen nach Experten-Einschätzung vor allem die Gebühren aus dem Play Store, die Google von den Entwicklern von Android-Apps und Unterhaltungsanbietern verlangt.

Um sich aus der Abhängigkeit aus den Werbeeinnahmen zu befreien, hat Google in den vergangenen Jahren immer wieder Initiativen gestartet, etwa die Bereitstellung bezahlpflichtiger Cloud-Dienste. Diesen Angeboten war bislang aber noch kein durchschlagender Erfolg beschert.