Pech für Mexikanerin: Jackpotgewinn führt zu Abschiebung

Unbändiges Glück und sagenhaftes Pech liegen häufig ganz nah beieinander. Diese Erfahrung machte nun die Mexikanerin Mirna Valenzuela. Nachdem sie an einem Glücksspielautomaten in einem Kasino in Tucson, Arizona, zunächst den Jackpot geknackt hatte, wartete auf die Frau eine böse Überraschung.



Ganze 1200 US-Dollar Gewinn sollten Mirna Valenzuela ausgezahlt werden, nachdem sie bei einem Kasinobesuch mit ihrer Tochter Zamira am Glücksspielautomaten den Jackpot geknackt hatte.

Noch beschwingt von ihrem Gewinn folgte Valenzuela der Aufforderung der Angestellten, ihren Ausweis vorzuzeigen. Das sei laut dem Casino aus steuerlichen Gründen ab einem Gewinnbetrag von 1200 Dollar erforderlich.

Da die Ausweise den Mitarbeitern des Spielparadieses verdächtig vorkamen, verständigten sie die Polizei, die die Personalien der beiden Frauen aufnahm. Dabei stellten die Beamten fest, dass die Ausweise der Frauen zwar echt waren, es sich bei den beiden jedoch um nicht erfasste Einwanderer handelte. Valenzuela wurde daraufhin - ohne ihren Gewinn - nach Mexiko abgeschoben, wie die "Huffington Post" berichtet.

Dumm gelaufen: Hätte die Frau nur einen Dollar weniger gewonnen, so hätte sie ihre Ausweisdokumente nicht vorzeigen müssen - und ihr Geld einfach einstecken können.

Tochter Zamira fühlt sich nun von den Kasinobetreibern diskriminiert. "Wenn sie nicht möchten, dass Illegale im Casino spielen, dann sollen sie doch ein Schild aufstellen", erklärt die junge Frau im Interview mit dem Sender "12 News".

Zamira selbst darf aufgrund des DACA-Programms in den USA bleiben. Unter dem von Obama erlassenen Programm (Deferred Action for Childhood Arrivals) werden Immigranten ohne gültige Papiere nicht mehr abgeschoben, wenn sie bei ihrer Ankunft im Land jünger als 16 Jahre waren und aktuell nicht älter als 30 sind, wenn sie seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen in den USA leben, einen Schulabschluss gemacht oder Militärdienst geleistet haben und nie straffällig geworden sind.

Das Kasino betont, dass es nicht bewusst versuche, den Aufenthaltsstatus seiner Kunden zu prüfen. Es gehöre nicht zur Politik des Hauses, Personen den Behörden zu melden, sofern diese nicht ein schweres Verbrechen begangen hätten. "Ein Großteil unserer Kunden sind Mexiko-Amerikaner oder Mexikaner aus Sonora", wird Kasino-Chef Wadell Long von der Zeitung "The Arizona Republic" zitiert. Valenzuela könne ihren Gewinn zudem immer noch abholen, sofern sie gültige Papiere vorzeigen könne. Laut ihrer Tochter wird das jedoch nicht möglich sein - da ihre Mutter bereits abgeschoben wurde.





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