Provokantes Poster: Maria mit Schwangerschaftstest

Heilige Mutter Gottes! Die St Matthews-in-the-City Church in Neuseeland lässt die Jungfrau Maria derzeit in einem eher unorthodoxen Licht erscheinen. Auf einem Kirchenplakat ist die Heilige Jungfrau mit einem positiven Schwangerschaftstest in der Hand zu sehen. Nicht das erste Mal, dass die Kirchengemeinde mit kontroversen Bildern provoziert…

Der Schreck ist ihr ins Gesicht geschrieben. In der rechten Hand hält Maria den Schwangerschaftstest, während sie sich ob des positiven Ergebnisses schockiert die linke Hand vor den Mund hält. Die Jungfrau Maria, wie wir sie noch nie gesehen haben.

Verantwortlich für das Bild mit dem Titel „Mary is in the Pink“ (zu Deutsch: „Maria ist gesund und munter“) ist ausgerechnet eine Kirchengemeinde: die St Matthews-in-the-City Church in Neuseeland. Für Maria sei die Entdeckung ihrer Schwangerschaft als unverheiratete, junge, arme Frau sicherlich ein Schock gewesen, heißt es auf der Website „stmatthews.org.nz“. „Sie war sicherlich nicht die erste Frau in dieser Situation und auch nicht die letzte.“ Man wolle damit zur Weihnachtszeit „Rührseligkeiten und Banalitäten vermeiden“ und hoffe „Gedanken und Diskussionen in der Gemeinde anzuregen“.

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Mission gelungen - Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Viele der User äußerten sich auf der Website humorvoll angesichts der Darstellung: „Großartig“, „Hoffentlich wird’s ein Mädchen" oder „Ich war’s nicht“, ist da zu lesen. Anderen wiederum geht die Illustration definitiv zu weit: „Sie haben die Grenze überschritten“, echauffiert sich „Juan“ aus Connecticut, USA. Und „nhresident“ schreibt: „Sie sollten sich schämen!“



Bereits vor zwei Jahren setzte die St Matthews-in-the-City Church pünktlich zum Fest der Liebe auf Provokation. Damals war auf einem Poster zu sehen, wie Maria mit einem frustrierten Josef im Bett lag. Betitelt war das Ganze folgendermaßen: „Poor Joseph. God is a hard act to follow”, zu Deutsch etwa: „Armer Josef. Es ist nicht einfach, auf Gottes Wegen zu wandeln.“ Glynn Cardy, Pfarrer der Gemeinde, erklärte dazu  laut „Daily Telegraph“ damals: „Wir versuchen, die Menschen dazu zu bewegen, mehr über die Bedeutung von Weihnachten nachzudenken.“

Dennoch bezeichnete Lyndsay Freer vom katholischen Gemeindeverband in Auckland die Aktion 2009  als respektlos. Der diesjährigen Darstellung kann sie ebenfalls nichts Positives abgewinnen: Die Verantwortlichen hätten einmal mehr gezeigt, dass sie vom traditionellen Christentum abrücken, auch wenn „ihre Herzen am rechten Fleck“ sein mögen,  zitiert der „Telegraph“ Freer.