Satellit stürzt zur Erde - wenig Gefahr für Deutschland

Rosat soll Ende Oktober in Atmosphäre eintauchen

Rund vier Wochen nach dem Absturz des US-Forschungssatelliten UARS in den Pazifik wird erneut ein ausgedienter Satellit unkontrolliert auf die Erde herabstürzen: Voraussichtlich zwischen dem 20. und 25. Oktober wird der Röntgensatellit Rosat mit 28.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eintreten, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seiner Internetseite mitteilte.

Von dem Absturz kann demnach auch Deutschland betroffen sein - allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mögliche Überreste von Rosat deutsches Territorium treffen, nur in einer Größenordnung von eins zu 580. Die Gefahr, dass bei dem Absturz des knapp 2,5 Tonnen schweren Satelliten jemand in Deutschland zu Schaden kommt, beträgt den Angaben zufolge sogar nur eins zu 700.000.

Der exakte Zeitpunkt sowie der Ort des Wiedereintritts von Rosat in die Atmosphäre lassen sich nicht vorhersagen, wie das DLR weiter mitteilte. Deshalb gilt für das berechnete Zeitfenster vom 20. bis zum 25. Oktober derzeit auch noch ein Spielraum von plus oder minus drei Tagen.

Beim Eintauchen in die Erdatmosphäre wird Rosat in Trümmerstücke zerbrechen und zum Teil durch die extreme Hitze verglühen. Nach jüngsten Untersuchungen muss aber damit gerechnet werden, dass bis zu 30 einzelne Trümmerteile mit einer Gesamtmasse von 1,6 Tonnen die Erdoberfläche erreichen könnten. Da die Bahn von Rosat zwischen dem 53. nördlichen und südlichen Breitengrad verläuft, können theoretisch auch Teile in der Mitte und im Süden Deutschlands davon betroffen sein.

Während seiner 1990 gestarteten Mission kreiste Rosat auf einer elliptischen Umlaufbahn in 585 bis 565 Kilometern Entfernung zur Erdoberfläche. Seit dem Missionsende 1999 verliert der Röntgensatellit aber laut DLR durch die Reibung an der Erdatmosphäre kontinuierlich an Höhe. Erst Ende September war der US-Forschungssatellit UARS auf die Erde gestürzt.

Die amerikanisch-deutsch-britische Rosat-Mission gilt unter Wissenschaftlern als ausgesprochen erfolgreich. Der Satellit registrierte bei seinem knapp neunjährigen Einsatz im All rund 80.000 kosmische Röntgenquellen. Mehr als 4000 Wissenschaftler aus 24 Ländern waren an den entsprechenden Messungen beteiligt.