Einzigartiger Fang: Bullenhai mit zwei Köpfen aus Golf von Mexiko gefischt

Die Geschichte klingt nach feinstem Seemannsgarn: Ein Fischer zog ein schwangeres Bullenhaiweibchen aus dem Golf von Mexiko. In deren Leib befand sich ein doppelköpfiges Jungtier. Jetzt bestätigen Forscher den Fund - und erläutern diese einzigartige Form der Mutation in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Journal of Fish Biology“ .

Dem Fischer war bei den Florida Keys im Golf von Mexiko ein schwangerer Bullenhai ins Netz gegangen, berichtet die Website „The Detroit News“. Die lebendgebärenden Fische bringen zwischen einem und 13 Jungtiere zur Welt. Beim Sezieren entnahm der Mann dem Tier mehrere lebendige Junge, die er im Meer aussetzte. Einer der Jungfische war jedoch tot – und er hatte zwei Köpfe. Zu Forschungszwecken übergab der Fischer seinen Fund dem Florida Keys Community College. Die reichten das Exemplar an die Michigan State University weiter.

Wissenschaftler berichteten nun in der am 25. März veröffentlichten Online-Ausgabe des Fachmagazins „Journal of Fish Biology“ über den seltenen Fall. Es handelt sich demnach um den bislang einzig dokumentierten Fund eines zweiköpfigen Bullenhais. Bei Untersuchungen des Knorpelfisches stellte sich heraus, dass er neben zwei Köpfen auch zwei Herzen und zwei Mägen besitzt. Michael Wagner, Juniorprofessor für Fischerei und  Wildtiere an der Michigan State University und Co-Autor der Studie spricht von einem „seltenen Phänomen“. Die Missbildung sei darauf zurückzuführen, dass der Embryo sich als zwei unterschiedliche Organismen entwickelte, erklärte er gegenüber „OurAmazingPlanet“, ähnlich wie bei eineiigen Zwilling, nur dass die Entwicklung der einzelnen Organismen vor der vollständigen Trennung abbricht.

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Die seltene Mutation namens Dizephalus (Doppelköpfigkeit) kann sowohl bei Tieren als auch bei Menschen auftreten. Bei Haien gibt es laut „The Detroit News“ nur wenige dokumentierte Fälle, beim Blauhai und beim Hundshai etwa. Belege für solche Missbildungen sind auch deshalb so rar, da viele der Tiere kurz nach der Geburt verenden, erklärte Professor Wagner. Kommt ein doppelgesichtiges Wesen lebendig zur Welt, bietet es einen kuriosen Anblick – sei es bei Hausschweinen, Schildkröten oder Eulen – hat aber gute Überlebenschancen.


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