Stillende Mutter aus Gerichtssaal geworfen

Weil sie ihr Kind stillte, wurde Danielle Gendron des Gerichtssaals verwiesen (Screenshot: WTNH)

Danielle Gendron musste als Zeugin vor einem Gericht in Connecticut aussagen. Während der Verhandlung stillte die 25-Jährige ihren drei Monate alten Sohn im Saal – und wurde prompt von einer Gerichtsbeamtin hinaus zitiert. Nachdem der Vorfall für Schlagzeilen gesorgt hatte, hat sich das Gericht nun bei der Mutter entschuldigt.

Für Danielle Gendron ist es eine Selbstverständlichkeit, ihr Kind in der Öffentlichkeit zu stillen. Umso überraschter war die Mutter, als ihr eine Ordnungshüterin befahl, den Gerichtssaal zu verlassen. „Sie sagte nur: ‚Raus hier!‘”, erinnert sich Gendron im Gespräch mit dem US-Sender WTNH, „das ist mir noch nie passiert.“

Gendron hatte im Familiengericht gewartet, um in einem Fall auszusagen. Plötzlich kam sie sich selbst vor wie eine Angeklagte. „Man schämt sich fast. Das ist schrecklich, weil man sich so nicht fühlen sollte.” Zumal Connecticut zu den 45 US-Bundesstaaten gehört, in denen das Stillen in der Öffentlichkeit gesetzlich erlaubt ist. Das musste dann auch das Gericht im Nachhinein einsehen – und entschuldigte sich bei der Frau. Die Beamtin sei „im Irrtum“ gewesen, heißt es in einer Mail eines Gerichtssprechers gegenüber Yahoo US.

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Ähnliche Vorfälle sorgen in den USA immer wieder für Aufregung. Laut Rechtsexpertin Jake Marcus sei noch viel Aufklärung zum Thema Stillen notwendig. Gesetze allein schützten die Mütter nur bedingt. Entsprechende Verweise gegenüber stillenden Mutter würden meist nicht geahndet. „Die Schikane ist das Hauptproblem“, so Marcus.

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