Tornado auf Campingplatz - Kinder retteten sich ins Waschhaus

Tornado auf Campingplatz - Kinder retteten sich ins Waschhaus

Bei einem Wirbelsturm in Baden-Württemberg haben sich dramatische Szenen abgespielt. Nun beginnt das Aufräumen.

Ein Tornado hat auf einem Campingplatz in Baden-Württemberg eine Schneise der Zerstörung hinterlassen und 27 Menschen verletzt. Vor dem Wirbelsturm brachten sich viele Kinder und ihre Betreuer eines Zeltlagers im Waschhaus in Sicherheit. "Es flogen knapp fünf Minuten lang Zeltstangen und Holzstücke durch die Luft. Danach war alles vorbei", berichtete Joachim Hug, Besitzer des Campingplatzes Hammerschmiede, am Dienstag. Das Unwetter war am Montag über den Campingplatz nahe Aalen gezogen, hatte Wohnwagen umgekippt, Gebäude teilweise abgedeckt, 20 Bäume umgerissen und ein Zeltlager verwüstet. 27 der rund 100 Kinder und Betreuer wurden verletzt, fünf davon schwer. 

Der Gesamtschaden, den der Tornado auch rund um den Campingplatz anrichtete, liegt nach Schätzungen der Polizei bei rund 200 000 Euro. Die Schneise der Zerstörung sei 200 Meter breit und mindestens einen Kilometer lang, sagte Hug. Der Sachschaden allein in dem Zeltlager wurde auf rund 90 000 Euro geschätzt. 

Nach dem Unwetter wurden die Teilnehmer des Zeltlagers in einer Turnhalle medizinisch und psychologisch betreut, bis die Eltern der Jugendlichen ihre Kinder nach Hause holten. Die Kinder sollten eigentlich noch zehn Tage länger auf dem Zeltlager der evangelischen Freikirche aus Böbingen (Ostalbkreis) bleiben. 

Der 54-Jährige Besitzer des Campingplatzes ist nun mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Montag habe er bereits fast 20 umgestürzte Bäume zersägt und weggeräumt. Am Dienstag wolle er beginnen die Dächer seiner Gebäude zu reparieren, sagte der Mann. Auch die Nachbargemeinde, Hüttlingen im Ostalbkreis, wurde von dem Unwetter stark getroffen. Dort deckte der Wind mehrere Dächer ab. 

Wie ein solcher Wirbelsturm entsteht, wissen selbst die Meteorologen nicht. Auch vorhersagbar seien sie nicht, sagt Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Ähnlich wie bei Gewittern vermischen sich heiße und feuchte mit kalten Luftmassen und verwirbeln sich bis ein Tornado entsteht. Diese haben etwa eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. "Im Zentrum des Aalener Tornados hätte es durchaus auch ein Kind mitreißen können", erklärte der Meteorologe. In Deutschland kommen durchschnittlich drei Tornados pro Jahr vor.

(dpa)