Tornadowarnung: Junge rettet Familie

Als der kleine Brevin Hunter die Sirenen hörte, wusste er genau, was los war: Ein Tornado war im Anmarsch, weshalb sich seine Familie schleunigst im Keller verbarrikadieren sollte. Doch davon musste der Sechsjährige aus Washington im US-Bundesstaat Illinois seine Mutter erst noch überzeugen.

„Wenn ich meine Familie nicht gerettet hätte, wären wir jetzt tot“, bringt Brevin die Sache im Gespräch mit dem US-Lokalsender „WGN-TV“ auf den Punkt. Als am vergangenen Sonntag die Tornadosirenen in Washington ertönten, war für den Schüler die Sache klar: Computerspiel ausmachen und ab in den Keller. Doch seine Mutter sah die Sache anders: Der Himmel war klar, es war windstill. Sie glaubte, es sei nur eine Tornadoübung.

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Aber ihr Sohn ließ nicht locker: Beim Klang der Sirenen muss man sich im Keller in Sicherheit bringen. „Das haben sie uns in der Schule so beigebracht“, erklärt er weiter. „Also habe ich es meiner Mutter und meinem Bruder erzählt.“ Schließlich gab die Mutter dem Drängen ihres Jungen nach. Ausgestattet mit einer Matratze begab sie sich mit Brevin, seinem elfjährigen Bruder Brody und deren Tante in den Keller. Ungefähr zehn Minuten später fegte der Tornado über ihr Haus hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. „Wenn er nicht so gequengelt hätte, wäre ich niemals nach unten gegangen“, erzählte sie gegenüber dem „Chicago Tribune“. Die Familie ist vorübergehend in der Notunterkunft einer Kirche unterkommen.

Am Wochenende hatte eine Tornadoserie den Mittleren Westen der USA heimgesucht. Mehrere Menschen starben. In der Kleinstadt Washington wüteten die Wirbelstürme besonders schlimm.

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