Twitter-Nachricht löst Chaos aus

Zwei Mexikanern droht die bislang womöglich härteste Strafe wegen Twitter-Meldungen: Die Behörden werfen ihnen vor, in der Stadt Veracruz über das soziale Netzwerk Panik und Chaos verbreitet zu haben. Falschmeldungen über eine Geiselnahme am 25. August hätten dazu in der Stadt geführt, in der wegen eines erbarmungslosen Bandenkriegs die Nerven ohnehin blank lagen.



Der Innenminister des Staates Veracruz, Gerardo Buganza, verglich die Ereignisse mit der Panik, die Orson Welles 1938 mit seiner Rundfunksendung "Krieg der Welten" ausgelöst hatte. "Das war wenig im Vergleich zu dem, was hier passierte", sagte er. "Wir hatten hier 26 Autounfälle, Leute ließen ihre Autos mitten auf der Straße stehen, um ihre Schulkinder zu holen." Notrufleitungen brachen zusammen und waren so für echte Notfälle unerreichbar. Den beiden werde Terrorismus und Sabotage vorgeworfen, die Höchststrafe wären 30 Jahre Gefängnis.

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Ausgelöst wurde die Panik durch den "Scherz" eines Mathelehrers via Twitter. "Meine Schwägerin hat mich gerade verstört angerufen, sie haben gerade fünf Kinder aus der Schule entführt", teilte der 48-Jährige aus  der mexikanischen Stadt Veracruz mit. Die angebliche Geiselnahme hatte er sich jedoch nur ausgedacht.

Als eine Radiomoderatorin die Nachricht über das soziale Netzwerk weitergab, brach schließlich Panik unter den Menschen aus, deren Nerven aufgrund eines Bandenkrieges blank lagen.

Quelle: dapd/yahoo