Kinofilm inspiriert Extrem-Partys - ein Teenager wird erschossen

Ein Kinofilm mit dem Titel „Project X“ hat in den USA verheerende Folgen. Der Grund: Teenager stellten die außer Kontrolle geratene Party nach, von der die Komödie handelt. Dabei werden immer wieder Häuser verwüstet und die Polizei muss Gastgeber oder Gäste verhaften.  Bei einer Project-X-Party in der texanischen Stadt Houston kam es nun zum äußersten: Ein Teenager wurde erschossen.

Es sollte die ultimative Party zum Beginn der Frühlingsferien (in den USA "Spring Break" genannt) sein. Auf den Einladungen, die im Vorfeld verteilt wurden, kündigten die Gastgeber an, den aktuellen Kinofilm „Project X“ nachahmen zu wollen. Darin geht es um drei Highschool-Freunde, die im Haus ihrer Eltern eine heimliche Fete veranstalten – die jedoch völlig außer Kontrolle gerät. Doch während im Film nur ein ramponiertes Haus und ein schlimmer Kater bei den Gästen zurückbleiben, hatte die Kopie in Houston tödliche Folgen.

Per Facebook und Twitter verbreitete sich die Einladung rasend, so dass zwischen 500 und 1.000 Gäste kamen. „Das Haus wurde ziemlich voll. Man konnte sich kaum mehr bewegen“, sagte einer der Gäste, der 22-jährige Daniel Menjivara, gegenüber dem Nachrichtensender „ABC News“. Er sei einer der ältesten Partygäste gewesen – die meisten anderen waren im Teenager-Alter. Überall standen Müllkübel, gefüllt mit hochprozentiger Bowle. Schaum bedeckte den kompletten Boden.

Gegen Mitternacht lösten Polizeibeamte die Party wegen Lärmbeschwerden auf. „Die Jugendlichen liefen hinaus auf die Straße, aber der Parkplatz war überfüllt, weshalb man nicht mehr herauskam“, so Menjivar weiter. „Die Straße war voller Leute. Sie fingen an, sich zu streiten.“ Und dann, plötzlich, fielen Schüsse. Willie Armstrong, ein weiterer Partygast, war Augenzeuge. „[Der Schütze] lief einfach herum und dann holte er eine Waffe hervor und begann grundlos zu schießen“, sagte er gegenüber „ABC News“. „Er schoss dem Jungen in den Hinterkopf“. Danach fing er an, „in die Menge zu schießen, rannte dann aber in ein Feld.“

Die Polizisten verfolgten den Schützen, konnten ihn aber nicht fassen. „Bislang wurde noch nicht bestätigt, ob der von den Polizisten verfolgte Junge in diesem Fall der Verdächtige ist, denn anscheinend feuerten am Tatort mehrere Personen Waffen ab“, teilte das Houston Police Department in einem Statement mit. Fest steht jedoch: Das männliche Opfer erlitt mehrere Schusswunden und erlag seinen Verletzungen.

Die Party in Houston war nicht die erste von  „Project X“ inspirierte Extrem-Party. So wurden am vergangenen Donnerstag 13 Jugendliche festgenommen, nachdem sie ein neues Haus verwüstet hatten, das eine halbe Million Dollar wert war. Beinahe jede Fensterscheibe war zerbrochen, „Ich habe einige der Jugendliche nach dem Grund gefragt, und sie antworteten: ‚Project X’”, sagte Privatdetektiv Mark Stephens, gegenüber dem Nachrichtensender „WFAA-TV“. „Wenn man sich den Film ansieht, und dann das, was hier passiert ist, sind die Parallelen verblüffend.“

Ähnliches geschah in Miramar im US-Bundesstaat Florida. Dort verursachte der 18-jährige Christopher Dade angeblich einen Schaden in Höhe von 19.000 Dollar an einem leerstehenden Haus – und zwar, bevor die „Project X“-Party überhaupt begann. Der Junge hatte die Wände des Hauses mit dem Schriftzug „Project X“ und die Fenster mit der Aufforderung „Brich‘ in mich ein“ besprüht. Nachdem Dade festgenommen worden war, tauchten im weiteren Verlauf der Nacht fast 2.000 Personen zur Party auf - die freilich von den Polizeibeamten prompt wieder fortgeschickt wurden.

In Deutschland ist der Kinostart des Filmes „Project X“ auf den 3. Mai festgesetzt. Bleibt zu hoffen, dass die Jugendlichen hierzulande nicht auf ähnlich dumme Gedanken kommen wie ihre amerikanischen Altersgenossen.